70 Künstler aus Vilich-Müldorf Musik für die Mühlenbachhalle

VILICH-MÜLDORF · Mit einem solchen Andrang habe er nicht gerechnet, sagte Thomas Biedermann, der Vorsitzende des Bürgervereins von Vilich-Müldorf bei der Begrüßung zur Benefizveranstaltung "Vilich-Müldorf macht Musik".

 Viele machen mit: Zahlreiche Künstler treten ohne Gage zugunsten der Mühlenbachhalle auf.

Viele machen mit: Zahlreiche Künstler treten ohne Gage zugunsten der Mühlenbachhalle auf.

Foto: Max Malsch

"Wenn das so weitergeht, müssen wir nicht nur renovieren sondern anbauen." Das Ziel der Veranstaltung war es, Spenden zu sammeln, die dem Unterhalt der Mühlenbachhalle zugute kommen.

Das Benefiz-Konzert ist das erste seiner Art. Organisiert wurde es von Astrid Bender aus dem Vorstand. Die Idee wurde bereits im letzten Jahr geboren, doch solch eine Großveranstaltung muss lange und sorgfältig geplant werden. Fünfzehn verschiedene Gruppen standen zwischen 16 und 19 Uhr auf der Bühne, alle mit kurzen Auftritten, alle spielten ohne Gage und alle hatten einen konkreten Bezug zu Vilich-Müldorf. Diese Veranstaltung war ein Versuch. Ob es eine Wiederholung gibt, das wussten Astrid Bender und Thomas Biedermann am Veranstaltungstag noch nicht.

Der Ehemann von Astrid Bender, Andreas Gassewitz, ist Musiker mit Leib und Seele. Er hatte extra für diese Veranstaltung ein Lied geschrieben: "Tatendrang". Alle Beteiligten, gut 70 Musiker, präsentierten zum Abschluss diesen Song. Den Text dazu hat Astrid Bender geschrieben. Mit dem Erwerb dieses Liedes bei den bekannten Online-Diensten kann jeder ebenfalls etwas für den Erhalt der Mühlenbachhalle tun.

Der Bürgerverein ist der einzige in Bonn, der für seinen Ort eine eigene Veranstaltungshalle besitzt. Das bedeutet aber, dass der Verein ohne finanzielle Unterstützung seitens der Stadt Bonn für den Unterhalt selbst verantwortlich ist. Die Halle ist jetzt 28 Jahre alt und der Verein hat in den letzten Jahren, nach der Meinung des aktuellen Vorstands, zu wenig in den Erhalt investiert. Einige Dinge, wie die Lüftungsanlage, das Parkett, der sanitäre Bereich und das Dach sind marode und müssen erneuert werden. Weit über 50 000 Euro seien dafür notwendig. "Wir wissen, dass wir das nicht in einem oder zwei Jahren schaffen, aber wir müssen einmal anfangen", erklärte Biedermann. Um das Konzept umzusetzen, hatte der Bürgerverein unter anderem den Mitgliedsbeitrag von zehn auf 25 Euro im Jahr erhöht. Dennoch konnten im letzten halben Jahr über 40 neue Mitglieder geworben werden. Auch am Tag der Benefizveranstaltung kamen neue hinzu.

Doch nicht Einnahmen alleine lösen das Problem, das der Verein mit der Halle hat. "Man benötigt auch helfende Hände", sagte Bender, "jede Hand ist wichtig". Ob diese Hände handwerklich begabt sind oder sich eher für Küchenarbeit eignen: Sehr viele Fähigkeiten sind gefragt, damit es hier weitergeht. "Die Halle soll wieder ein richtiger Dorfmittelpunkt werden", ergänzte Biedermann. Alte Veranstaltungen wie beispielsweise Kirmesball und Maifeste sollen wiederbelebt werden. Als Schirmherr konnte der Bundestagsabgeordnete Ulrich Kelber aus Holzlar gewonnen werden. "Macht weiter so, ob als Verein oder als Einzelperson, und lasst dies auf keinen Fall eine Eintagsfliege sein", rief er den Gästen zu. Passend zur Gesamtsituation sangen dann die ,Bottemelech?s Jonge? "wie soll dat nur wigger jon".

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