Kopfweiden am Vilicher Bach sind jetzt kahl

VILICH-MÜLDORF · Hochwasser verhindert Rückschnitt der Bäume in der Siegaue. Die Biostation verschenkt die Zweige.

 Präzision ist gefragt: Gerrit Klosterhuis bringt mit seiner Motorsäge eine der Kopfweiden am Vilicher Bach in Fasson.

Präzision ist gefragt: Gerrit Klosterhuis bringt mit seiner Motorsäge eine der Kopfweiden am Vilicher Bach in Fasson.

Foto: Max Malsch

Eigentlich hatten Mitarbeiter und freiwillige Helfer der Biologischen Station Bonn Ende vergangener Woche geplant, die Kopfweiden in der Siegaue zu beschneiden. Die Hochwasserlage im Auengebiet machte den Naturpflegern indes einen Strich durch die Rechnung, kurzerhand verlagerte man die Schnittaktion an den Vilicher Bach.

"Auch hier müssen die Weiden regelmäßig beschnitten werden, da die Siegaue unter Wasser steht, ist halt dieses Gebiet nun an der Reihe", sagte Gerrit Klosterhuis, Landschaftspfleger der Biostation. Jährlich kümmert sich die Biostation um den dringenden Beschnitt der ehemals als Nutzpflanzen gesetzten Bäume.

"Durch den Beschnitt verholzen die Pflanzen, und es entwickelt sich der charakteristische Kopf. Würden die Bäume nicht geschnitten, brächen irgendwann die Kronen auseinander", erklärte Klosterhuis. Die begehrten Weidenzweige wurden wie üblich bei der Biostation verschenkt. "Tatkräftige Unterstützung und Spenden sind natürlich wie immer willkommen gewesen", so Klosterhuis. Privatleute, Schulen und Kindereinrichtungen holten die Zweige ab.

Im Garten lassen sie sich wieder leicht einsetzen, schlagen schnell Wurzeln, und je nach Wunsch des Gärtners lassen sich aus ihnen Hecken, lebende Lauben und Zelte formen. Natürlich können die Weidenzweige auch klassisch zu Körben verarbeitet werden. "Das Interesse reißt nicht ab", so Klosterhuis.

Alle zwei bis drei Jahre sollte ein Baum bearbeitet werden, sagte er. Noch sei die Schnittzeit nicht vorbei: "Im Februar werden wir den Beschnitt in der Siegaue nachholen, sofern das Wasser bis dahin wieder weg ist. Geplant ist die Aktion für das Wochenende nach Karneval." Im Februar müsse man fertig werden, ab März könnten die Bäume nicht mehr beschnitten werden, so Klosterhuis. Unter anderem auch deswegen, weil viele Vögel und Tiere im Frühjahr die Kopfkronen als Nist- und Wohnplätze schätzen.

Weitere Informationen zu Weidenzweigen, ehrenamtlicher Mitarbeit und genauen Terminen der Schnittaktion im Februar auf www.biostation-bonn.de.

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