Jasmin Groffot und Melanie Kusch schmieren Pausenbrote Ein neues Büdchen in der Hauseinfahrt

VILICH-MÜLDORF · Capri-Sonne, Dickmann-Brötchen, Vanille-Latte: Alles was (nicht nur) das Schülerherz begehrt, gibt es seit Montag jeden Morgen im Kiosk "Pausenbrot" zu kaufen. Das neu eröffnete Büdchen zwischen der Linie 66 und der Vilicher Gesamtschule ist der ganze Stolz der Geschwister Jasmin Groffot und Melanie Kusch.

 In ihrem Büdchen: Jasmin Groffot (links) und Melanie Kusch.

In ihrem Büdchen: Jasmin Groffot (links) und Melanie Kusch.

Foto: Max Malsch

"Melanie träumte immer davon, aus ihrem Fenster heraus Kuchen zu verkaufen", sagte Groffot. Aus dem Kuchen wurden Pausenbrote, aus dem Fenster eine Holzbude in der Groffotschen Einfahrt. "Das ist das Ergebnis vieler Monate, in denen aus dem Traum meiner Schwester eine konkrete Idee und aus der Idee ein Geschäft wurde", sagte Groffot.

Die ganze Familie, die sich mit Kind und Kegel ein Haus teilt, war in die Umsetzung des Gartenkiosks eingespannt: Die Schwestern planten, was künftig über die Ladentheke gehen sollte, und kümmerten sich um die anfallende Bürokratie, die Männer der Familie übten sich als Handwerker und zimmerten die schicke Bude zusammen.

Der Vater der Büdchen-Chefinnen hatte noch eine besondere Aufgabe - die mögliche Kundschaft zu beobachten. Was im Klartext bedeutet: Er saß im Vorgarten und zählte jeden Schüler, der vorbeikam. Es waren 600. In der Nähe einer Gesamtschule, eines Gymnasiums, eines Kindergartens und einer Grundschule liegt der Kiosk Pausenbrot nämlich recht günstig - das hoffen zumindest seine Betreiberinnen.

Bei der Eröffnung lief es noch etwas schleppend: "Das Wetter hat uns nicht in die Karten gespielt, und viele Schüler sind an uns vorbeigekommen, ohne etwas zu kaufen", sagte Kusch. "Ein paar Leuten hier aus dem Viertel konnten wir aber schon ein erstes oder zweites Frühstück verkaufen."

Als Erstes ging tatsächlich das namengebende "Pausenbrot" aus bäckerfrischem Brot und Wurst vom Metzger über die Theke. Wenn die Frauen auch kein großes Sortiment anbieten können, so sollen doch wenigstens Qualität und Preise gut sein. Groffot und Kusch hoffen, dass dieses Konzept ankommt - "ein bisschen öko und nachhaltig" sei schließlich "sehr in". Erst einmal vertrauen die beiden nicht auf die Einnahmen des Büdchens: Die 28-jährige Jasmin Groffot arbeitet weiterhin als Erzieherin, ihre sechs Jahre ältere Schwester nach wie vor als Versicherungskauffrau. "Doch mal sehen, was die Zukunft bringt", sagte die Jüngere.

Der Kiosk, Am Herrengarten 74, hat werktags von 7 bis 10 Uhr geöffnet. Bei Facebook ist er über die Suche mit dem Stichwort " pausenbrot vilich" zu finden.

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