Weg wird für S13 verlegt Deutsche Bahn beginnt in Vilich-Müldorf mit vorbereitenden Arbeiten

BEUEL · Während Bundregierung, NRW-Landesregierung und Deutsche Bahn (DB) seit Jahren darum ringen, wer wann welche Kosten für die Verlängerung der Schnellbahnlinie 13 von Troisdorf nach Oberkassel bezahlt, werden seit wenigen Tagen vor Ort schon Fakten geschaffen.

 Seit vergangener Woche ebnen Bagger einen neuen Weg parallel zur Bahnstrecke und zur Autobahn 59. Der alte Wirtschaftsweg zwischen Vilich-Müldorf und Sankt Augustin muss wegen des neuen S 13-Gleises aufgegeben werden.

Seit vergangener Woche ebnen Bagger einen neuen Weg parallel zur Bahnstrecke und zur Autobahn 59. Der alte Wirtschaftsweg zwischen Vilich-Müldorf und Sankt Augustin muss wegen des neuen S 13-Gleises aufgegeben werden.

Foto: Holger Willcke

Die Deutsche Bahn hat eine Fachfirma damit beauftragt, den neben der Gleisstrecke verlaufenden Wirtschaftsweg zwischen Vilich-Müldorf und Sankt Augustin um rund 100 Meter nach Osten zu verlegen. Grund: In diesem Streckenabschnitt wird für die S 13 ein zusätzliches Gleis verlegt. Außerdem wird dort als Ausgleichsfläche ein Biotop für die Zauneidechse von der Baufirma angelegt.

In den vergangenen Tagen haben mehrere Bürger aus Vilich-Müldorf in der Lokalredaktion des General-Anzeigers angerufen und nach dem Anlass für die Großbaustelle gefragt.

Von DB-Netz war zu erfahren, dass diese vorbereitenden Arbeiten vor dem offiziellen Baubeginn der S 13 abgeschlossen sein müssen.

Gefragt, wann sich Bund, Land und Deutsche Bahn bezüglich der Kosten- und Zeitplanung einigen werden, antwortete eine Sprecherin der Deutschen Bahn in Berlin: "Die Verhandlungen dauern leider immer noch an. Wir gehen aber davon aus, dass es bis zum Jahresende eine Einigung geben wird."

Das Land NRW hat im September 2013 die Kosten offiziell aufgeschlüsselt. Demnach zahlen der Bund 332,7 Millionen Euro, die DB 33,1 Millionen Euro, das Land 31,2 Millionen und die Kommunen 19,1 Millionen Euro. Hintergrund für die langwierigen Verhandlungen ist unter anderem, dass der Bund jährlich nur 30 Millionen Euro zur Verfügung stellen will. Das ist nach Ansicht vieler Politiker zu wenig, weil der Trassenbau dann bis zu zwölf Jahre andauern würde."Das kann man Pendlern und Anliegern nicht zumuten", äußerte sich die CDU-Landtagsabgeordnete Andrea Milz. Das Planfeststellungsverfahren ist so gut wie abgeschlossen, somit existiert bald Baurecht.

Schnellbahnlinie 13

Im Dezember 2000 wurde die Verlängerung der S 13 von Troisdorf bis Oberkassel erstmals schriftlich fixiert, als das land gemeinsam mit der Deutschen bahn und dem Verkehrsverbund Rhein-Sieg einen bau- und Finanzierungsvertrag abgeschlossen hat. 2006 wurden die Kosten mit 225 Millionen Euro angegeben. Heute geht man davon aus, dass für die 12,8 Kilometer lange Trasse mindestens 434 Millionen Euro erforderlich sind. Die Bürger, die in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis an der Trasse leben, sehnen sich die Verlängerung herbei, weil er den lang ersehnten Lärmschutz am Gleis bedeutet.

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