Aufforstung in Schwarzrheindorf Stadtförster Sebastian Korinthenberg ist zufrieden

SCHWARZRHEINDORF · Gut ein Jahr ist vergangen, Zeit für einen erneuten Rundgang durch das Aufforstungsgelände entlang der ehemaligen Pappelallee in Schwarzrheindorf. Der Beueler Bezirksbürgermeister Werner Rambow und Interessenten trafen sich mit dem Bonner Stadtförster Sebastian Korintenberg zu einer Sichtung des Bestandes. Das Gelände entwickele sich wie gewünscht.

 Rundgang durchs Auffrostungsgelände entlang der ehemaligen Pappelallee: Stadtförster Sebastian Korintenberg (links) ist mit der Entwicklung zufrieden.

Rundgang durchs Auffrostungsgelände entlang der ehemaligen Pappelallee: Stadtförster Sebastian Korintenberg (links) ist mit der Entwicklung zufrieden.

Foto: Knopp

Nicht nur, dass sich hier wilder Hopfen, Pfaffenhütchen, Weißdorn und Walnuss angesiedelt haben, auch das Konzept der Mischung von Arten sowie älterer und jüngerer Strukturen gehe auf.

Auch wenn es in Schwarzrheindorf nicht so gepflegt aussieht wie zum Beispiel in der Rheinaue: "Ökologisch gesehen ist das der richtige Weg", sagte Korintenberg. Das sei nicht ungepflegt, sondern naturbelassen. Rambow stimmte zu: "Das ist eine tolle Chance, eine urwüchsige Landschaft zu schaffen, die wir aber erleben können."

Der Stadtförster erklärte auch, dass längst nicht alles dem Zufall überlassen worden sei: An einer Stelle wurden Eichen, an anderer Ulmen gepflanzt. "Schachbrettpflanzung" nenne man das, so Korintenberg. Dabei sei einkalkuliert, dass nicht alle Pflanzungen durchkommen: "Wir haben zum Beispiel 50 Schwarzpappeln gepflanzt, vier davon sind noch gesund." Schuld daran seien nicht Gewächse wie der Hopfen ("Das ist kein Schmarotzer. Es wäre eher ein Eingriff in das Ökosystem, wenn wir den entfernen würden"), sondern Kletten, Waldreben und andere Schlingpflanzen.

Es gebe immer viel zu tun, sagte er: Waldreben zurückschneiden, Hybridpappeln entfernen, die nicht erwünscht seien, weil sie keine reinen Bäume, sondern Kreuzungen aus verschiedenen Pappeln sind, Sträucher stutzen und im nächsten Jahr 600 Weiden pflanzen - kein großer finanzieller Aufwand, so Korintenberg: "Eine junge Weide kostet 50 Cent." Denn Ökosystem und Naturlandschaft hin oder her: Man dürfe es nicht sich selbst überlassen. "Sonst würden über kurz oder lang die Schattenbaumarten die Lichtbaumarten dominieren." Dann könnten nur noch bestimmte Arten wachsen. "Aber wir wollen ja Artenvielfalt."

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