Zeit für den Lebenstraum Einst Metzgerin, jetzt Malerin

BEUEL · Fast ihr gesamtes Berufsleben lang hat Anneliese Mantau in der Metzgerei gestanden, die sie gemeinsam mit ihrem Mann aufgebaut hat, hat Fleisch und Wurst verkauft, und nebenbei ihre beiden Söhne großgezogen.

 der Natur und von Künstlern wie August Macke lässt Anneliese Mantau sich inspirieren, wenn sie ihre Ölbilder malt.

der Natur und von Künstlern wie August Macke lässt Anneliese Mantau sich inspirieren, wenn sie ihre Ölbilder malt.

Foto: Johanna Heinz

Für ihre Leidenschaft, das Malen, war da selten Zeit. Seit die 76-jährige Schwarzrheindorferin sich in den Ruhestand zurückgezogen hat, ist aus der Metzgerin eine Malerin geworden. Viele ihrer Bilder, hauptsächlich in Ölfarben gemalt, aber auch mit Kreide, Acryl oder als Seidenmalerei, sind inspiriert von der Natur, aber auch Malern wie August Macke. Seit vier Jahren ist sie Mitglied der "Montagsmaler".

Im vierten Jahr sind Mantaus Bilder nun auch an diesem Wochenende im Rathaus Beuel zu sehen. An der Ausstellung, die bereits zum 27. Mal stattfindet, nehmen insgesamt 41 Künstler aus Beuel und der Partnerstadt Mirecourt teil. "Das Malen selbst macht mir einfach Freude", sagt Mantau. "Und wenn ein Bild fertig ist, bin ich stolz, dass es schön geworden ist."

Sie würde sich selbst als Hobbymalerin bezeichnen. Ein Begriff, den Ulrike Reutlinger, die auf der Ausstellung mit ihren Bildern zum Thema "Apokalypse und Wiedergeburt" vertreten ist, nicht gerne hört. Die Malerei sei ihr Beruf, vielmehr ihre Berufung, auch wenn sie, wie die anderen Teilnehmer, nicht von der Kunst lebt. "Das gilt aber gerade einmal für drei Prozent aller Künstler", sagt Sandra Ney. Sie zeigt Acrylmalereien, die sich mit Insekten in der Mythologie beschäftigen.

Die Palette der gezeigten Werke ist breit und reicht von klassischer Malerei über Hedwig Hamms Patchwork-Stoffarbeiten und Regina Drahts historische Puppenkleider bis zu Patricia Misics Bildern und Skulpturen, die klassische Mosaiktechnik mit Fundstücken wie Steinen und Schwemmhölzern verbindet. In Erinnerung an die im Januar verstorbene Künstlerin Margarete Schatz hat deren Familie eine Ausstellungsfläche im Foyer gestaltet.

Außerdem stellen drei ihrer Enkel Bilder aus. Im Ausstellungscafé gibt es Kuchen und Getränke; der Erlös kommt dem betreuten Spielplatz Finkenweg in Holzlar zugute. Gisela Rings-Ewert ist eine der Initiatorinnen der deutsch-französischen Ausstellung und seit 27 Jahren dabei - in diesem Jahr wieder mit Schmuckkreationen. Sie schätze vor allem den Austausch mit den anderen Künstlern, sagt sie.

Die Ausstellung ist am Samstag und Sonntag, 25. und 26. Oktober, jeweils von 11 bis 18 Uhr, im Rathaus Beuel zu sehen.

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