Einsturz an der Lindenstraße Zwei weitere Gebäude werden zum Teil unterhöhlt

RAMERSDORF · Mitarbeiter der Kölner Bezirksregierung, Ermittler der Bonner Kriminalpolizei, ein Statiker sowie Angehörige der am Bau beteiligten Unternehmen haben sich am Mittwoch an der Lindenstraße zu einer Ortsbesichtigung getroffen.

Zwei Tage nachdem auf der dortigen Baustelle für ein Mehrfamilienhaus ein 60 Jahre alter Arbeiter von einer herabstürzenden Wand verschüttet und leicht verletzt wurde, ging es bei dem Termin laut Polizei und Stadt darum, erste Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wer die Verantwortung für den Arbeitsunfall trägt.

Was dabei herauskam, war am Mittwoch noch nicht zu erfahren. Dirk Schneemann, Pressesprecher der Bezirksregierung, die für die Überwachung des technischen und betrieblichen Arbeitsschutzes zuständig ist, wollte sich mit Blick auf das laufende Ermittlungsverfahren nicht äußern.

Polizeisprecher Robert Scholten sprach gegenüber dem GA von einem "komplexen Gebilde", das die Ermittler zu durchdringen hätten. Da es mehrere Beteiligte gebe und es um hohe Schadenssummen gehe, müssten zunächst umfangreiche Zeugenbefragungen durchgeführt werden, um Erkenntnisse zu gewinnen. Gleichzeitig teilte er mit, dass die Baustelle nach wie vor gesperrt sei. Bereits heute könne es aber zu einer Freigabe kommen, wenn die zuständigen Behörden zu dem Schluss kämen, dass keine Gefahr für die Bauarbeiter vorliege, so Scholten.

Stadtsprecher Marc Hoffmann bestätigte, dass wohl noch zwei weitere Gebäude, die unmittelbar an die Baugrube grenzen, im Verlauf der Arbeiten teilunterhöhlt und mit neuem Betonfundament versehen werden müssten. "Das ist aber gang und gäbe bei dieser Bauweise. Da führt kein Weg dran vorbei", so Hoffmann. Das Bauamt habe den vom Bauherren beauftragten Prüfstatiker aufgefordert, ein Konzept vorzulegen, wie dies gefahrlos erfolgen könne.

Darauf, dass das vorerst unbewohnbare Haus gerettet werden kann, hofft dessen Mieter Stefan Leiderer: "Wir würden sehr gerne in dem Haus bleiben". Derzeit wohnen er und seine Lebensgefährtin im Hotel, "aber erst einmal wollen wir abwarten, was der Statiker sagt, bevor wir uns nach möglichen Alternativen umschauen", so Leiderer. Eine Wohnmöglichkeit, die ihm die Bauunternehmung angeboten habe, hätten er und seine Lebensgefährtin vorerst abgelehnt.

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