Erstes Konzept für künftige Nutzung vorgelegt Stadt bringt Flüchtlinge in Jugendverkehrsschule unter

RAMERSDORF · Die Bonner Stadtverwaltung will die Jugendverkehrsschule als Unterkunft für Flüchtlinge nutzen. Bis auf Weiteres würden in dem Gebäude in der Beueler Rheinaue Flüchtlinge untergebracht, bestätigte Stefanie Zießnitz vom städtischen Presseamt auf Anfrage.

 In der Verkehrsschule sollen Flüchtlinge wohnen.

In der Verkehrsschule sollen Flüchtlinge wohnen.

Foto: Max Malsch

Zur genauen Anzahl der Flüchtlinge und zu deren Einzugstermin wollte sich die Verwaltung nicht konkret äußern. Es gebe darüber hinaus aber weiterhin Kontakt mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) für mögliche Kooperationen auf dem Gelände.

Was die bisherigen Gespräche ergeben haben und wie die Stadtverwaltung die Chance für eine Weiterführung des Angebots bewertet, dazu äußerte sich die Verwaltung auf Anfrage nicht. Wie berichtet, möchte der ADFC die Einrichtung am Landgrabenweg, die seit dem Sommer geschlossen ist, erhalten - beispielsweise durch die Gründung eines Förderkreises. Die SPD-Ratsfraktion hatte zudem vorgeschlagen, der Fahrrad-Club könne dort mittelfristig mit einem Gastronomen kooperieren.

Der Fahrrad-Club hat nun ein Konzept ausgearbeitet. "Wir könnten das Gelände schon sehr kurzfristig einer sinnvollen Nutzung zuführen", sagte Paul Kreutz, Leiter der ADFC-Radfahrschule. "Selbstverständlich kann es nur ein erstes Grobkonzept sein, das bei einem positiven Beschluss des Rates für eine Öffnung und Nutzung sehr schnell umgesetzt werden kann."

Ein Feinkonzept sei schon in Arbeit und könne bis Mitte November fertiggestellt werden. Auch Kooperationen mit anderen Vereinen oder Einrichtungen seien möglich. "Unsere Vorstellungen lassen sich sicherlich auch umsetzen, wenn dort Flüchtlinge untergebracht sind", so Kreutz.

Gerne möchte der ADFC die Werkstatt nutzen, um Fahrradreparaturkurse für und mit Flüchtlingen durchzuführen. "Wir glauben auch, dass es sinnvoll und wichtig wäre, dort Fahrkurse für Flüchtlinge anzubieten. Viele von ihnen bekommen Räder geschenkt, aber wir möchten sie auf die Bedingungen des deutschen Straßenverkehrs vorbereiten."

Auch Auffrischungskurse und Anschlussbetreuung für Absolventen der ADFC-Radfahrschule und ein verkehrspädagogisches Angebot für Schulklassen wolle man auf dem Gelände ermöglichen. "Die Schulen könnten die Verkehrsschule stundenweise belegen, wir würden eine noch genauer auszuarbeitende Unterstützung anbieten", so Kreutz. Doch zunächst wartet der ADFC auf ein positives Signal von Verwaltung und Stadtrat. "Die Frage bleibt auch, ob die Stadt uns mit der Miete soweit entgegenkommen würde, dass ein solches Angebot für uns finanzierbar ist", so Annette Quaedvlieg, Vorsitzende des ADFC-Kreisverbandes Bonn/Rhein-Sieg.

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