Karnevalseröffnung in Ramersdorf Mit Schwung in die kurze Session

RAMERSDORF · Die Nachrichten aus Paris lassen auch Karnevalisten innehalten. "Das hat auf die Stimmung gedrückt", sagte Sarah Hafener am Samstag vor ihrer Krönung zur neuen Liküra-Prinzessin.

 Einen fulminanten Einzug bietet Sarah II. (Hafener) dar, unterstützt von ihren Paginnen Annika Birgel (l.) und Miriam Hafener.

Einen fulminanten Einzug bietet Sarah II. (Hafener) dar, unterstützt von ihren Paginnen Annika Birgel (l.) und Miriam Hafener.

Foto: Max Malsch

Auch bei der Großen Küdinghovener Karnevalsgesellschaft (GKKG) habe man lange überlegt, ob man die Proklamation durchführen solle oder nicht, sagte der Vorsitzende Achim Unger. Der Festausschuss Bonner Karneval habe seine Teilnahme wegen der Terroranschläge abgesagt.

Man entschied sich, sich nicht unterbuttern zu lassen. "Wir geben dem Terrorismus keine Plattform", heißt es in einem Statement, das die GKKG nach Absprache mit dem Liküra-Festausschuss auf Facebook veröffentlicht hat. Die neue Prinzessin Sarah II. schließt sich dem an: "Wir dürfen denen, die das gemacht haben, nicht zeigen, was sie haben wollen." Sie habe sich spätestens bei den Proben auf der Bühne der Ennerthalle wieder gefasst: "Als ich das Funkemariechen tanzen gesehen habe, habe ich mich so gefreut."

Und so hielt sie abends einen triumphalen Einzug in die voll besetzte Halle: Im Mittelgang stieg sie immer wieder auf Stühle, um in alle Richtungen Rosen zu verteilen. Sie bützte Oberbürgermeister Ashok Sridharan und den stellvertretenden Beueler Bezirksbürgermeister Ralf Laubenthal, was Schultheiß Wolfgang "Fuss" Kulasik nicht unkommentiert ließ: "Die Politik hast du schon im Sack."

Schließlich kam sie auch auf der Bühne an, wo ihre Adjutantin Ulrike Schön Sarah und ihre Paginnen dem Volk vorstellte. "Sie sind für alle medizinischen Notfälle bestens gerüstet", sagte sie mit Bezug auf die Berufswahl der drei: Die 24-jährige Sarah ist medizinische Fachangestellte, ihre Schwester Miriam, 21 Jahre alt, macht gerade die gleiche Ausbildung, und Freundin Annika Birgel, 27 Jahre alt, arbeitet als zahnmedizinische Fachangestellte.

Gemäß ihrem Sessionsmotto "Liküra fiert Hand in Hand Fastelovend wie im Disneyland" gab sie in ihrer Regierungserklärung den aus dem Dschungelbuch bekannten Auftrag: "Probier's mal mit Gemütlichkeit." Sie forderte: "Wer auf einer Sitzung feiern will, baut nachher ab und vorher auf." Da sie selbst früher bei solchen Veranstaltungen gekellnert hat, erbat sie sich viel Trinkgeld für die Thekendamen. Und als Fußballerin bezog sie auch ihren Club mit ein: "Solange ich regiere, wünsche ich mir ungeniert, dass der SV Ennert kein einziges Spiel verliert."

Die Mädels ihrer Damenmannschaft würden sie auch in der Session unterstützen, sagte Sarah II. Die Ausdauer habe sie durch den Sport, und die werde sie durch die kurze und intensive Session tragen.

Die Krone setzte ihr ihre Vorgängerin Sandra I. auf den Kopf, die zuvor verabschiedet worden war. Sie war bei ihrem letzten Auftritt als Liküra-Prinzessin sichtlich bewegt. Ohne ihre Paginnen wäre sie nicht durch die Session gekommen, erklärte sie. "Aus dem Ich ist ein Wir geworden: Wir waren Liküra." Ihrer Nachfolgerin wünschte sie, "dass sie einfach die Session genießen soll und dem Ganzen ihre eigene Note verleiht".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort