Küdinghoven und Ramersdorf Jeder Ort feiert die Kirmes für sich alleine
LIKÜRA · Kirmes in Küdinghoven und Kirmes in Ramersdorf an einem Wochenende, das sollte eigentlich ein Großereignis im LiKü-Ra-Reich sein - doch weit gefehlt. Jeder Ort feierte die Kirmes für sich. Dabei handelt es sich um das gemeinsame St. Gallus Patronatsfest.
Den Auftakt machten am Samstagvormittag der Junggesellenverein "Mythos Ramersdorf" von 1912 mit dem Verkauf von Erbsensuppe - abends war dann der Startschuss für die Gallus-Kirmes in Küdinghoven, veranstaltet von der Karnevalsgesellschaft, den Junggesellen, der Frauengemeinschaft sowie vielen fleißigen Helfern aus Küdinghoven und dem Sonnenhang. Ab 17 Uhr konnten es sich die Besucher bei Speis und Trank, begleitet von Musik, beim "Dämmerschoppen" gut gehen lassen und das Neueste aus dem Dorfleben in Erfahrung bringen. Der Besuch war, so die Junggesellen am Sonntag, gut gewesen.
Nach der gemeinsamen Messe beider Orte in St. Gallus zog der Bürgerverein Ramersdorf gestern zur Kranzniederlegung an das Heiligenhäuschen und weiter über die "Avenue de la Linde" zum Altenheim "Herz-Jesu-Kloster". Einige Fahnen waren am Wegesrand aufgezogen, ein paar Bürger schauten aus ihren Fenstern, aber ansonsten war wenig los. "Die Kirmesfeiern finden bei uns mehr in privatem Rahmen statt", sagte Andreas Fricke von den Junggesellen. "Doch im nächsten Jahr wollen wir die Kirmes wieder größer aufziehen", versprach er.
Bei den Feierlichkeiten nachmittags auf dem Dorfplatz in Küdinghoven erinnerten ein Mini-Kinderkarussell und eine Hüpfburg zumindest daran, dass hier Kirmes angesagt war. "Vor Jahren", erinnerte sich ein älterer Besucher, "gab es hier noch eine Schießbude". Sportliche Wettkämpfe sorgten jedoch für Unterhaltung: Eierlaufen, Rasenski und Kettcarfahren konnten Drei-Personen-Teams auf einem 50 Meter-Parcours absolvieren. Der "Paias" soll am kommenden Wochenende seine gerechte Strafe bekommen.
Schließlich stand als letzter Programmpunkt der Kirmestage nachmittags das "Schürreskarrenrennen" der Junggesellen
auf dem Dorfplatz in Ramersdorf auf der Tagesordnung. Dabei muss ein Junggeselle eine alte Schubkarre mit langer Ladefläche, auf der früher die Bauern ihren Mist auf die Felder gefahren haben, schnellstmöglich auf der Lindenstraße eine Wegstrecke von 238 Metern hin und zurück schieben. Sieger zum dritten Mal in Folge wurde dabei Stefan Gerwing.