Dornheckensee Angler müssen Hobby beenden

RAMERSDORF · Die Mitglieder der Angelsportgemeinschaft Dornheckensee sind die ersten Naturnutzer, die die Folgen der Sperrung zu spüren bekommen. Das Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft hat dem Verein zum 31. Dezember den Angelpachtvertrag gekündigt.

 15. September 2013: Die Mitglieder der Angelsportgemeinschaft treffen sich wohl zum letzten Mal am Dornheckensee.

15. September 2013: Die Mitglieder der Angelsportgemeinschaft treffen sich wohl zum letzten Mal am Dornheckensee.

Foto: Max Malsch

"Ich bin aus allen Wolken gefallen, als ich den Brief gelesen habe. Das bedeutet für uns erst einmal das Ende", erklärte Vereinsvorsitzender Wolfgang Klein in einem Gespräch mit dem GA.

Mittlerweile wurden viele Gespräche - auch mit einem Rechtsanwalt - geführt. "An der Entscheidung des Forstamts können wir nichts ändern. Irgendwie kann man auch verstehen, dass die Behörde sich rechtlich absichern muss. Ich schätze die Gefahr aber nicht so groß ein. Ich bin am Dornheckensee groß geworden, kenne die Situation dort sehr gut", so Klein. Es seien immer wieder Steine abgebrochen und in den See gefallen. Er könne sich aber nicht vorstellen, dass die Wand einstürzt und eine Flutwelle im Dornheckensee auslöst.

Zuerst kam bei Klein der Gedanke auf, den Verein jetzt aufzulösen. Bei der gerade stattgefundenen Mitgliederversammlung gelangte man jedoch zu der Erkenntnis, den Verein fortzuführen. "2015 wollen wir auf jeden Fall noch unser 50-jähriges Bestehen feiern. Außerdem geben wir die Hoffnung nicht auf, dass sich die Gefahrenlage zu unseren Gunsten verändert und das Angelverbot wieder aufgehoben wird", sagte Klein.

1982 habe der Verein schon einmal die gleiche Situation erlebt. Der Pachtvertrag sei aus dem gleichen Grund aufgehoben worden. Nach ausführlichen Gesprächen und Einschaltung eines Rechtsanwalts habe man doch eine Lösung gefunden. "Seitdem ist bis heute alles gut gegangen. Kein größeres Felsstück ist abgebrochen, niemand ist zu Schaden gekommen", so Klein.

Der Verein will jetzt erst mal den See und die Umgebung weiter pflegen. "Das machen wir schon seit Jahrzehnten, weil es sonst niemand tut. Und ich gehe fest davon aus, dass die Badegäste und Wanderer sich auch künftig nicht an das Betretungsverbot halten werden", sagte Klein. Forstamtsleiter Uwe Schölmerich erklärte dem GA: "Wir bedauern, dass die Angler nun auch nicht mehr an den See dürfen, aber der Schutz der menschlichen Gesundheit und des Lebens gehen vor. Die Ausübung einer "schönen Freizeitbeschäftigung" sei nachrangig.

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