Spendengala der Stiftung Fly and Help 72 000 Euro für den Bau einer Schule in Äthiopien

BONN · Wenn Rainer Meutsch zur Spendengala für seine Stiftung Fly and Help einlädt, kommen erfahrungsgemäß mehrere Zehntausend Euro zusammen. Bei der vierten Auflage am Samstagabend im Kameha Grand Hotel gaben die 350 Gäste, von denen viele wie Meutsch aus der Touristikbranche kommen, 72 000 Euro.

 Auftritt für den guten Zweck: Reiner Meutsch (rechts) mit Sänger Heino.

Auftritt für den guten Zweck: Reiner Meutsch (rechts) mit Sänger Heino.

Foto: Nicolas Ottersbach

"Alles fließt in die Stiftung und den Bau einer Schule in Äthiopien", versicherte Meutsch. Die Kosten der Stiftung bezahlt der Reiseunternehmer aus seinem Privatvermögen. Die Künstler, zu denen Heino, die Höhner und der Comedian Paul Panzer gehörten, traten kostenlos auf. "Jeder sollte in seinem Rahmen etwas für soziale Zwecke tun, ich kann eben auf der Bühne singen", erklärte Heino sein Engagement. Meutsch kenne er zudem schon viele Jahre und wisse, dass die Spenden bei seiner Stiftung gut aufgehoben seien.

Dass auch wirklich jeder Euro für die Förderung von Schulbildung in armen Ländern aufgebracht wird, kontrolliert Meutsch persönlich. Regelmäßig reist er rund um den Globus, um beispielsweise Projekte in Brasilien, Ruanda oder auch Nepal zu besuchen. In der tibetanischen Stadt wird er im April kommenden Jahres die hundertste und sogar erdbebensichere Schule eröffnen - zehn Jahre früher als geplant. "Ich hatte mir bei der Gründung vor sechs Jahren das Ziel gesteckt, bis 2025 hundert Schulen zu bauen", sagte Meutsch. Seitdem hat er mit Reisen und Veranstaltungen beachtliche Summen eingeworben: Alleine 2014 wurden 26 Bildungseinrichtungen mit einem Fördervolumen von insgesamt mehr als 870.000 Euro fertig, bei denen er unter anderem die Welthungerhilfe und das Land Rheinland-Pfalz als Partner hatte. Über die Jahre verteilt wurden weit mehr als zwei Millionen Euro investiert. Waren es bei der Spendengala 2013 noch 50.000 Euro, steigerten sich die Einnahmen durch die Tombola im vergangenen Jahr auf 70.000 Euro.

Ein neues "quantitatives Ziel" gebe es für ihn nicht. "Ich werde das so lange machen, wie es die finanziellen Mittel erlauben", sagte der ehemalige Geschäftsführer des Reiseveranstalters Berge & Meer, der sein Unternehmen 2009 verkauft hat. Ein Jahr später umrundete er mit einem Kleinflugzeug die Welt. Dabei besuchte und unterstützte er die ersten Hilfsprojekte in Ghana, Ruanda, Indien, Indonesien und Brasilien. Die ersten Erfahrungen, die er damals machte, bestätigten sich später mehr und mehr. "Nur mit Bildung ist es möglich, dass die Menschen in diesen armen Ländern den Karren aus dem Dreck ziehen", sagte Meutsch.

Gesellschaften veränderten sich rasant, wenn sie nur die Möglichkeit auf Bildung bekämen. Ein Beispiel: Seit es in vielen Orten kostenloses Internet gebe, erkundigten und interessierten sich die Menschen mehr für Politik. ,,Das ist der Schlüssel, um die heranwachsende Generation mündig zu machen."

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