Interview mit Bernhard Mertens Wie es zum Bonner Dreibrückenlauf kam

BEUEL · Die Langstrecke ist ihr Zuhause. Das gilt sowohl für ihre private Laufleidenschaft als auch für ihr ehrenamtliches Engagement. Mit dem geistigen Vater des Dreibrückenlaufs, Bernhard Mertens, und mit dem aktuellen Organisator, Dieter Stein, sprach Holger Willcke über die Historie des beliebten Volkslaufs, der am Sonntag, 30. Oktober, bereits zum 30. Mal vom TuS Pützchen am Beueler Rheinufer gestartet wird.

Blättern in der Chronik des Dreibrückenlaufs: Dieter Stein (links) und Bernhard Mertens.

Blättern in der Chronik des Dreibrückenlaufs: Dieter Stein (links) und Bernhard Mertens.

Foto: Max Malsch

Wie kamen sie auf die Idee für den Dreibrückenlauf?
Bernhard Mertens: Anfang der 80er-Jahre war Laufen eine absolute Trendsportart. Viele von uns trainierten am Rheinufer. Und da lag es nahe, einen Volkslauf anzubieten, der über alle drei Bonner Brücken führt.

Der Volkslauf steht in der Gunst der Läufer sehr weit oben. Wie kam es dazu?
Dieter Stein: Stimmt. 1983 sind 75 Läufer an den Start gegangen. Für dieses Jahr liegen uns 1700 Anmeldungen vor. Die Beliebtheit hat mehrere Gründe: Die drei Distanzen 10, 15 und 30 Kilometer sind gut am Rhein zu laufen, das Organisationsteam ist eingespielt und der Erlös ist seit 30 Jahren für einen guten Zweck bestimmt. Das Konzept ist stimmig.

Wie viel Geld ist in den 30 Jahren zusammen gekommen?
Mertens: Wir haben bislang 10 570 Euro an die Aktion Mensch und 118.000 Euro an die Deutsche Kinderkrebshilfe überwiesen. Wir spenden aber auch immer wieder kleinere Beträge an Beueler Hilfsorganisationen, die uns bei der Veranstaltung helfen. Wir nehmen kein Startgeld, sondern bitten jeden Läufer um eine Spende.

Wie decken Sie denn Ihre Unkosten?
Stein: Durch die Einnahmen an der Kuchentheke. Außerdem erhalten wir Spenden von Beueler Unternehmen, und wir haben mit der Firma Runners Point einen Hauptsponsor. Seit 2012 verlangen wir zusätzlich noch einen Organisationsbeitrag in Höhe von zwei Euro pro Läufer. Dafür erhalten die Starter auch einen Leih-Chip für die Zeitmessung.

Eignet sich das Rheinufer für Start und Ziel?
Mertens: Grundsätzlich ja. Von 1998 bis 2011 hatten wir allerdings sehr unter den Bauarbeiten für den neuen Hochwasserschutz zu leiden. Unsere Läufer mussten immer wieder mal durch eine abgesicherte Baustelle laufen. Jetzt starten wir am Rondell in Höhe des Chinaschiffs. Da ist es nicht mehr so zugig wie früher unter der Kennedybrücke.

Können sich Kurzentschlossene am Sonntag noch anmelden?
Stein: Nein. Der Dreibrückenlauf des TuS Pützchen hat mit 1700 Anmeldungen die Kapazitätsgrenze erreicht. Mehr Läufer können wir einfach nicht abwickeln, weil der Platz in den Umkleiden der Josefschule sehr begrenzt ist.

Steht schon der Starttermin für 2014 fest?
Stein: Ja. Wir laufen immer am dritten Sonntag im Oktober und das ist 2014 der 19. Oktober.

Das Orga-Team

Bernhard Mertens wurde 1936 in Beuel geboren. Er war von 1976 bis 1988 13 Jahre lang Leiter der Abteilung Freizeitsport des TuS Pützchen. In dieser Zeit initiierte er den Dreibrückenlauf, der erstmals 1983 gestartet wurde. Dieter Stein wurde 1951 in Limburg geboren. Er lebt seit 1985 in Bonn. 1997 hat er von Mertens die Organisation des Dreibrückenlaufs übernommen. Stein leitet die Abteilung Freizeitsport im Verein.

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