Tatjana Pasztor las aus dem Bilderbuch "Zwei, die sich lieben" Szenen aus einem anderen Spiel

PÜTZCHEN · Die Besucher im Gemeinschaftsraum des Karmelklosters hatten am Dienstagabend Gelegenheit, gemeinsam ein Bilderbuch zu betrachten. Es ist ein Bilderbuch im wahrsten Wortsinn - und zwar eines nicht nur für Kinder. Und Kinder waren auch gar nicht anwesend, als die Schauspielerin Tatjana Pasztor aus dem Büchlein "Zwei, die sich lieben" las.

 Verzauberte die Zuhörer mit Versen von Jürg Schubiger und Bildern von Wolf Erlbruch: Die Schauspielerin Tatjana Pasztor im Karmelkloster.

Verzauberte die Zuhörer mit Versen von Jürg Schubiger und Bildern von Wolf Erlbruch: Die Schauspielerin Tatjana Pasztor im Karmelkloster.

"Liebe ist ja nicht immer ganz einfach, und ich finde die optimistische Sicht, die das Bändchen vermittelt, wundervoll und herrlich erfrischend", erzählte sie vorab. Jürg Schubiger und Wolf Erlbruch - da hatten sich zwei gefunden, die zusammenpassten: Die Texte des Schweizer Psychologen und die Bilder des Wuppertaler Kinderbuchautors sind wie aus einem Guss. Schubigers Verse passen einmal mehr zu Erlbruchs sensiblen Bildern. Einmal mehr, denn "Zwei, die sich lieben" war nicht das einzige gemeinsame Projekt des im vergangenen Herbst verstorbenen Schubinger mit dem emeritierten Wuppertaler Professor Erlbruch.

Für Schubiger existierten nie unüberwindbare Hürden zwischen den Texten für Erwachsene und für Kinder. Wenn er für Kinder schrieb, befinde er sich einfach in einer anderen "Landschaft": "In dieser ?Landschaft? gelten andere Regeln, es ist ein anderes Spiel. Das trifft es genauer als die ?andere Sprache?: Es ist ein anderes Spiel." Das Spiel der "Zwei, die sich lieben", begeisterte jedenfalls die Erwachsenen im Kloster, was auch an der gekonnten Präsentation von Tatjana Pasztor gelegen haben dürfte.

Während Erlbruchs Bilder dank Beamer hinter ihr an der Wand zu sehen waren, ließ sie die Bilder aus Schubigers Versen parallel dazu in den Köpfen der Zuhörer entstehen. Vom Sehnen, Finden, Genießen und vom Abschied handelten die Texte - und von erstaunlichen Paaren. "Mich hat nämlich ein Glück heimgesucht - mit allem Drum und Dran. Zum Glück war ich zu Hause" sagt zum Beispiel ein "quakfideler" Frosch, der sich in eine Viktoria verliebt hat.

In den Pausen sorgte wieder Zhenja Zhidkow mit seiner Gitarre für Abwechslung: Neben der Eigenkomposition "Tanjas Melodie" brachte er Klassiker der Swing-Ära zum Beispiel von Jimmy McHugh oder Louis Armstrong zu Gehör. Nach der Lesung klang der Abend bei einem gemeinsamen Glas Wein aus.

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