Gesamtschule Beuel Schülerinnen waren zu Gast beim weißrussischen Minsk Club

BEUEL · Wie kommt man mit einem Bild von Beuel nach Minsk? Ganz einfach: Man nimmt an einem Fotowettbwerb teil, gewinnt eine Woche Schüleraustausch und lässt sich überraschen. So zumindest machten es acht Schülerinnen aus der Integrierten Gesamtschule (IGS) Beuel, die mit dem Minsk Club Bonn in Belarus waren. Ziemlich beeindruckt von dem fremden Land an der Ostgrenze Europas zeigten sich die Schülerinnen, als sie gestern über ihren Aufenthalt berichteten.

 Drei Weißrussinnen in Landestracht begrüßen die Beueler Schülerinnen in Minsk.

Drei Weißrussinnen in Landestracht begrüßen die Beueler Schülerinnen in Minsk.

Foto: Rainer Lümmen

Der Minsk Club hatte mit Unterstützung der Stadt Bonn und von Sponsoren einen Fotowettbewerb ausgelobt, an dem auch Schülerinnen eines Kunstkurses der IGS teilnahmen. Acht von ihnen gewannen mit ihren Bildern zum Thema "Mein Alltag in Bonn" die Teilnahme an einer Reise gen Minsk.

Weißrussland, wie Belarus in Deutschland auch genannt wird, ist nicht gerade die erste Adresse, wenn Jugendliche sich auf Reisen begeben. Das Land ist für viele Deutsche ein weißer Fleck auf der Landkarte. "Leider berichten die Medien hier ja nur über Belarus, wenn sie über Staatschef Lukaschenko schreiben", klagt die Minsk-Club-Vorsitzende Else Rieser.

Aber Politik und Geschichte standen kaum zur Diskussion. Zum einen wohl wegen der immer noch vorhandenen Sprachbarrieren, die vor allem Gespräche mit älteren Menschen verhinderten. Zum anderen aber auch aus Höflichkeit, weil die Belarussen ihre Gäste nicht mit den unzähligen Gräueltaten der Wehrmacht konfrontieren wollten. Doch die Erinnerung suchten die Schülerinnen selbst: An der Vernichtungsstelle "Die Grube" legten sie einen Kranz nieder.

Aber natürlich war die meiste Zeit fröhlicheren Unternehmungen gewidmet. Neben einer Führung durch die Partnerschule der IGS, dem Gymnasium Nummer 13, gab's eine Stadtrundfahrt durch die Zwei-Millionen-Metropole, einen Besuch im Ballett und die Teilnahme an einer Eis-Revue, die offiziell als Zirkus deklariert war. Sehr beeindruckt zeigten sich die jungen Frauen von der weißrussischen Gastfreundschaft und von den üppigen Mahlzeiten, die zu Zeiten stattfanden, an denen Deutsche schon ans Schlafen denken.

Schon jetzt arbeiten die Organisatoren im Minsk Club an einer Gegeneinladung für die belarussischen Partner im Frühjahr. Das fänden natürlich auch die Beueler Schülerinnen interessant, die bis dahin mit ihren neuen - leider meist jüngeren - Freunden via Facebook in Kontakt bleiben wollen.

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