Casino-Abend in der Jugendfarm Rollende Roulettekugeln

PÜTZCHEN · "Les jeux sont faits. Rien ne va plus", verkündete ein Croupier im schwarzen Anzug und mit weißen Handschuhen. An einem der vier Tische im schummrig beleuchteten Casino auf der Jugendfarm begann sich die Roulettescheibe zu drehen. Gebannt verfolgten die Spieler an dem Tisch die rollende Kugel.

 Casino-Abend in der Jugendfarm: Der Croupier erklärt den Kindern das Roulettespiel.

Casino-Abend in der Jugendfarm: Der Croupier erklärt den Kindern das Roulettespiel.

Foto: Max Malsch

Die Spieler an den Tischen waren keine Erwachsenen, sondern 18 Kinder zwischen sechs und 14 Jahren. Bei welcher Zahl die Kugel wohl hängenbleiben würde, fragten sich alle gespannt. Stille. Eine Frau mit schwarzer prächtiger Federboa um den Hals geschwungen, tippelte im schwarzen Rock und weißer Bluse auf schwarzen Stöckelschuhen zwischen den Tischen umher und versorgte die Spieler mit Kinderchampagner und kleinen leckeren Snacks, die die Jungen und Mädchen höflich entgegennahmen. An anderen Tischen wurde das Kartenspiel "Black Jack" gespielt. Auch dort herrschte Konzentration, es war leise und die Spieler schauten alle vertieft in ihre Karten. Kaum zu glauben, dass diese leise Szene in einem der Gebäude auf der Jugendfarm stattfand. Dort, wo sonst laut und ausgiebig getobt und eher wenig Wert auf feine Kleidung gelegt wird, hatten sich sechs Pädagogen als Croupiers oder Banker verkleidet. Sie tauschten Spielgeld zu Jetons, teilten flott Spielgeld oder Spielkarten aus oder brachten die Roulettekugel ins Rollen. Der Casino-Abend findet seit acht Jahren statt. "Er ist eines unser Drinnenangebote für die dunkle Jahreszeit", erklärte Ines Conradi, Leiterin der Jugendfarm.

"Es geht uns um die offizielle Ansprache. Die Kinder werden alle höflich mit Sie angeredet. Die gepflegte Stimmung sorgt für Ruhe. Aber die Kinder sollen vor allem Spaß haben", so Conradi. Alle Teilnehmer bekamen im Anschluss an den Spieleabend Süßigkeiten überreicht. Einen Gewinner des Abends gab es auch: Die meisten Jetons hatte David gewonnen. Das Spiel "Make?n?break" war der Hauptgewinn für den 14-Jährigen. Auch seine elfjährige Schwester Tabea meinte nach ihrer dritten Teilnahme am Casino-Abend: "Mir hat es Spaß gemacht."

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