TuS Pützchen "Pützchens Legenden" gewinnen bei Beach-Soccer-Turnier

PÜTZCHEN · Gäbe es beim Beach- Soccer-Turnier des TuS Pützchen einen Pokal für die weiteste Anreise, hätten ihn dieses Mal die "Laufwunder" aus Ullersdorf bekommen. Denn dieser Ort liegt bei Radeberg an der Dresdner Heide. Dass die Truppe, die in ganz Deutschland bei Fußballturnieren teilnimmt, am Wochenende den Weg nach Bonn gefunden hatte, war laut Spieler Stefan Progscha eher Zufall: "Wir wollten eigentlich nach Stuttgart fahren, aber das Turnier dort wurde abgesagt."

 Beach-Soccer-Turnier: "Pützchens Legenden" gewinnen gegen das Team "Prince G" mit 3:1 Toren.

Beach-Soccer-Turnier: "Pützchens Legenden" gewinnen gegen das Team "Prince G" mit 3:1 Toren.

Foto: Max Malsch

Da sich aber alle Spieler für dieses Wochenende schon Urlaub genommen hatten, suchte man im Internet nach Alternativen und wurde beim Turn- und Sportverein Pützchen fündig. Dort waren wieder rund 150 Tonnen Sand neben dem Ascheplatz verteilt worden, auf dem ab Freitagabend gespielt wurde.

Natürlich mit Sonderegeln: Schuhe waren auf dem Sand nicht erlaubt, es gab keinen Schiedsrichter und kein Seiten-Aus, und das Thema "gefährliches Spiel", etwa Fallrückzieher am Mann, wurde sehr locker gehandhabt: "Artistische Einlagen sind ausdrücklich erwünscht", so TuS-Geschäftsführer Tim Beckemper.

Denn Spieler und Zuschauer sollten ja vor allen Dingen Spaß haben. Allerdings lebte man rund um das Spielfeld gefährlich, denn oft genug flogen die Bälle wie Geschosse in alle Richtungen über die Banden. Die Gäste aus Ullersdorf, die im Vereinsheim übernachteten, hatten noch nie an einem Beach Soccer Turnier teilgenommen, fanden die Idee aber gut und überlegten, so etwas auch mal zu veranstalten. Dann würden sie den TuS Pützchen natürlich einladen.

Auch dessen Kicker mussten sich auf den unebenen sandigen Untergrund umstellen. "Das erste Spiel habe ich mit Socken gespielt", so Spieler Timo Brunsmann, "aber die wurden extrem schwer." 24 Mannschaften von mehreren Vereinen aus der Region hatten sich zum zehnten Turnier dieser Art in Pützchen eingefunden.

Dieses findet seit 2011 wieder regelmäßig statt, davor gab es eine siebenjährige Pause. Das Turnier mache nicht nur Spaß, sondern sei auch notwendig, sagte Jörg Amthor, der die Spiele moderierte und für "Pützchens Erben" antrat. Es gehe auch darum, in der Vereinslandschaft in den Kunstrasen-Zeiten konkurrenzfähig zu bleiben.

Am Samstagnachmittag trat der regional bekannte Nachwuchskünstler "Prince G" auf. Abends wurde im Pfarrzentrum Sankt Adelheid die "Brand im Sand"-Party gefeiert - wie sich herausstellte, ein toller Erfolg. Am Sonntag fanden die finalen Spiele statt, am Ende überreichte Willy Härling, Vorsitzender des Bonner Sportausschusses den Pokal an das Team "Pützchens Legenden", das sich im Finale mit 5:3 gegen Titelverteidiger JGV Rheindorf durchsetze.

Der TuS Pützchen will das Turnier auch weiter ausrichten, hat aber für die Zukunft eine Sorge: Die Pützchener Firma KS Containerdienst, die bislang immer den Sand gesponsert hat, zieht nach Troisdorf um. Es könne sein, dass damit auch die Sandspende endet, meinte der erste Vorsitzende Michael Schütte. Man sei deshalb auf der Suche nach neuen Sand-Sponsoren.

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