Pützchener Gewerbegebiet Planung für die Verkehrsführung kommt nicht voran

PÜTZCHEN · Wer in den vergangenen Wochen nach seinem Einkauf vom Rewe-Markt in Pützchen Richtung Pützchens Chaussee fahren wollte, sah sich in Höhe des Stoffmarktes plötzlich mit einer Sperrung konfrontiert. Der Weidenbach war zwischen Alaunbachweg und der Straße "Am Rehsprung" gesperrt.

 Der Alaunbachweg soll elfeinhalb Meter breit werden: Anliegern ist die Planung eine Nummer zu groß.

Der Alaunbachweg soll elfeinhalb Meter breit werden: Anliegern ist die Planung eine Nummer zu groß.

Foto: Leif Kubik

Wer aber nun dachte, die Planungen zur Verkehrsführung rund um das Pützchener Gewerbegebiet seien vorangekommen, sah sich getäuscht: Der Telefonanbieter Netcologne ließ entlang des Weidenbachs lediglich eine neue Glasfaserleitung verlegen.

Bauarbeiten sollen im Frühjahr 2016 beginnen

Die von so manchen lange ersehnten und von anderen eher als überflüssig eingestuften Bauarbeiten sollen nun voraussichtlich erst im kommenden Frühjahr beginnen. Die Erschließung des Gewerbegebiets zwischen Alaunbachweg und Pützchens Chaussee liegt nun schon bereits gut 45 Jahre zurück. Eine erste Version des Bebauungsplans war bereits in den 70er Jahren gescheitert. Langwierige Enteignungsverfahren haben den Ausbau bis heute verzögert. Zu den Pionieren in dem Gewerbegebiet gehört neben dem Handelshof, in dessen Gebäude sich heute der Rewe-Markt befindet, auch Hans Herschel mit seinem Speditionsunternehmen.

"Ich soll als Anlieger für die Verlegung des sogenannten Rosenbachs, eines fast nie Wasser führenden Grabens, bezahlen", beklagt sich der Seniorchef. Der aktuell an der Pützchens Chaussee entlangführende Straßengraben soll im Zuge des Ausbaus auf Höhe der Holtorfer Straße am Sportzentrum als Biotop bis zu Herschels Spedition geführt und anschließend verrohrt unter der selten genutzten Bahnstrecke der RSE-Eisenbahn nach Pützchen geführt werden. Das will Herschel so auf keinen Fall hinnehmen. Tatsache ist jedoch, dass die Verlegung des Bachs im verabschiedeten und gültigen Bebauungsplan festgeschrieben ist.

Anlieger beklagen Planung als überdimensioniert

Vielen Anliegern ist indes die gesamte Planung eine Nummer zu groß: Zwölfeinhalb Meter breit soll der Alaunbachweg laut Bebauungsplan werden. Das sei doch überdimensioniert, finden viele. "Die festgesetzten Straßenbreiten aus dem Bebauungsplan werden in Abstimmung mit den Anliegern nun nicht mehr umgesetzt", heißt es dazu seitens der Verwaltung. Der von der Bezirksvertretung Beuel beschlossene Vorentwurf sieht eine Reduzierung der Straßenbreiten auf elfeinhalb Meter vor: Einen zwei Meter breiten Parkstreifen und einen weitere zwei Meter breiten Bürgersteig auf der westlichen und ein ein Meter breites Schrammbord auf der anderen Straßenseite soll der Weg nun erhalten. Bereits vor einigen Jahren war die Stadt vor Gericht mit ihrer Zwischenplanung gescheitert: Warum denn die Straße derart breit ausgeführt werden solle, musste sich die Verwaltung im Jahr 2011 von dem zuständigen Richter fragen lassen. "Jetzt ist die Planung etwas abgespeckt worden - auf eine Variante, die wir in der Politik schon immer befürwortet haben", erläutert der ehemalige Beueler Stadtverordnete Willi Härling, der mit den Plänen bestens vertraut ist.

Ob die Arbeiten im kommenden Jahr wirklich beginnen können, bleibt allerdings abzuwarten: Eine Beschlussfassung durch die Bezirksvertretung Beuel über die Baureifeplanung ist noch erforderlich. Zudem seien aufgrund der erforderlichen Querung der RSE-Trasse noch komplexe technische Details zu klären, so Andrea Schulte vom städtischen Presseamt.

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