Pützchener Weidenbach Osterdeko ab 19 Cent beim Frühlingsmarkt im Schnäppchenmarkt

PÜTZCHEN · "Der kommt ins Treppenhaus", freut sich Marieluise Immer und schließt einen fast meterhohen Osterhasen aus Holz in ihre Arme. Obwohl der Frühling gerade am vergangenen Samstag eine kurze Pause eingelegt hatte, wartete sie zusammen mit gut hundert weiteren Schnäppchenjägern bei leichtem Nieselregen, bis sich um Punkt zehn Uhr die Türen des Schnäppchenmarktes am Pützchener Weidenbach öffneten.

 Kundin Marieluise Immer hat Osterhasen für die Dekoration ihres Treppenhauses gefunden.

Kundin Marieluise Immer hat Osterhasen für die Dekoration ihres Treppenhauses gefunden.

Foto: Kubik

"Ich wohne in einem Hochhaus, und damit das Treppenhaus nicht so kahl und steril wirkt, besorge ich je nach Jahreszeit die passende Dekoration. Meine Nachbarn wollen das nicht mehr missen - so etwas trägt zur Kommunikation bei, und bei uns herrscht deshalb nicht die oft beklagte Anonymität."

Bereits zum zehnten Mal veranstaltete der Schnäppchenmarkt seinen Frühlingsmarkt. "Wir haben hier jedes Jahr zwei Verkaufshighlights", erläutert Projektleiter Michael Wolf das Konzept: "Angefangen hat alles mit unserem Weihnachtsmarkt, den wir seit unserer Gründung vor zwanzig Jahren fast jedes Jahr veranstalten. Vor zehn Jahren ist dann der Frühlingsmarkt dazugekommen."

Zur großen Freude vieler Kunden: "Hier finde ich besonders nette Sachen, die nicht so sehr den Modetrends unterliegen wie die Dekoartikel im Fachhandel", begründet Marieluise Immer ihre Begeisterung. "Und genau das ist unser Konzept", erläutert Verkaufsleiterin Petra Bitzer: "Zu uns kommen die Leute nicht zuletzt, weil sie etwas Besonderes suchen, bei uns findet der Kunde auch mal kleine Kostbarkeiten, die ein bisschen wie aus der Zeit gefallen wirken", lächelt sie. "Unsere Osterdeko ist auf charmante Art ?unmodern'." Und vor allem auch sehr bezahlbar: Bei 19 Cent beginnen die Preise und gehen bis knapp 15 Euro für besondere Liebhaberstücke.

Aber die Osterdekoration ist beileibe nicht der einzige Publikumsmagnet: Sylvia Quandt und ihre Mutter Margareta suchen einen elektrischen Rasenmäher; 29 Euro soll das Modell kosten, das sie ins Auge gefasst haben. "Wir schauen uns hier regelmäßig um und haben auch schon das eine oder andere Schnäppchen gemacht", erzählen die beiden. Von der Osterdeko über gebrauchte Gartenmöbel und -geräte bis zu leichter Kleidung reicht das Frühjahrsangebot.

Und um solch eine Aktion möglich zu machen, müssen Bitzer und ihre Kollegen einigen Aufwand treiben: Der Schnäppchenmarkt ist ein Arbeitslosenprojekt und auf Sachspenden angewiesen. "Wir verkaufen hier keine Ware aus Kartons - um die Osterdeko zu präsentieren, müssen wir jedes einzelne Teil wieder und wieder anfassen, bis die Verkaufsfläche ansprechend bestückt ist. Bei der Vorbereitung fühle ich mich manchmal wie auf einem Abenteuerspielplatz", grinst Bitzer.

15 feste Mitarbeiter und 40 sogenannte Ein-Euro-Jobber sorgen aktuell dafür, dass Schnäppchenjäger jede Woche von Montag bis Freitag in der 2000 Quadratmeter großen Halle auf die Jagd gehen können. Das saisonunabhängige Angebot reicht von Möbeln über Bücher bis zur Kleidung. In diesem Jahr besonders begehrt: Kleidung in Übergrößen.

"Übrigens bekommt man die Saisonartikel bei uns nicht nur heute", erläutert Michael Wolf: Noch bis Ostern werden die Dekoartikel verkauft - das restliche Sortiment natürlich auch danach. "Und in der Woche vor Ostern gibt es auf viele Artikel noch mal einen besonderen Rabatt."

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