Lärmschutz an der Autobahn 59 Nun soll's Ramsauer richten

Pützchen · Schlechte Nachrichten für die Bewohner der Siedlung "Am Knippchen": Das Bundesverkehrsministerium lehnt eine Nachbesserung des neuen Lärmschutzes entlang der Autobahn A 59 in Höhe Pützchen ab. Das teilte jetzt Bonns SPD-Bundestagsabgeordneter Ulrich Kelber mit.

 Die A 59 verläuft jetzt dreispurig in Höhe von Pützchen. Der neue Lärmschutz reicht nach Ansicht der Anlieger nicht aus.

Die A 59 verläuft jetzt dreispurig in Höhe von Pützchen. Der neue Lärmschutz reicht nach Ansicht der Anlieger nicht aus.

Foto: Max Malsch

Viele Bürger hatten sich in den vergangenen Monaten nach dem Austausch der Schutzwände über eine Zunahme des Lärms beklagt. CDU-Ratsherr Willi Härling und Kelber hatten sich daraufhin vor Ort über die Situation informiert und anschließend für eine Nachbesserung engagiert (der GA berichtete).

Bis zuletzt hatten die Anwohner auf einen besseren Lärmschutz gehofft. Härling hatte mit Hilfe der Stadt Bonn eine entsprechende Anfrage beim Landesbetrieb Straßenbau laufen. Unter anderem schlägt der Kommunalpolitiker vor, auf besagtem Autobahnabschnitt Tempo 80 einzurichten, sofern die Geschwindigkeitsreduzierung eine Lärmminderung zur Folge hätte. Außerdem will er wissen, warum der verwendete lärmmindernde Asphalt keine Wirkung zeigt. Die Stellungnahme der Verkehrsexperten steht aber seit August 2012 aus, weshalb der Fragenkatalog in der Bezirksvertretung Beuel mehrfach vertagt werden musste.

Da auch für die heutige Sitzung der Bezirksvertretung noch keine Antworten vorliegen, platzte Härling vor Wut der Kragen: "So geht das nicht." Er schrieb jetzt einen Brief an Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) und forderte ihn auf, sich persönlich für die nachträgliche Aufstockung der neuen Lärmschutzwand um einen Meter einzusetzen.

Bonns SPD-Bundestagsabgeordneter Ulrich Kelber forderte in Berlin in vielen Gesprächen Nachbesserungen für die Pützchener Bürger. Bei einem dieser Gespräche erfuhr Kelber jetzt, dass das Bundesverkehrsministerium es ablehne, höhere Lärmschutzwände zu installieren.

Nach Kelbers Informationen hatte das Land NRW, das Baumaßnahmen an Autobahnen im Auftrag des Bundes durchführt, bei der Sanierung der Lärmschutzwände im vergangenen Jahr beantragt, diese um einen halben Meter zu erhöhen, um ausreichenden Lärmschutz zu erreichen. Die Mehrkosten, so wurde dem Abgeordneten erläutert, seien gering gewesen, da die Baustelle ohnehin eingerichtet gewesen sei. Allerdings habe das Bundesverkehrsministerium die Erhöhung ohne weitere Begründungen abgelehnt. "Der halbe Meter hätte wohl für deutlich mehr Ruhe gesorgt", ist Kelber enttäuscht von Bundesverkehrsminister Ramsauer.

Die Verweigerungshaltung des Bundesverkehrsministeriums lässt aus Kelbers Sicht jetzt nur noch die Verbesserung des Lärmschutzes im Rahmen des geplanten neuen Autobahnanschlusses an der Maarstraße als möglich erscheinen. Dieses Jahr soll das Planfeststellungsverfahren starten, dass auch eine ausführliche Bürgerbeteiligung beinhaltet. Das teilt Bonns Bundestagsabgeordneter Ulrich Kelber (SPD) nach Gesprächen mit dem zuständigen Landesbetrieb Straßenbau mit. "Mit dem Anschluss sind gleichzeitig deutlich höhere Lärmschutzansprüche für die geplagten Anwohner in Pützchen verbunden, die das Ministerium dann auch nicht mehr verhindern kann", sagte Kelber. Bonns Bundestagsabgeordneter appelliert an Stadtverwaltung, Kommunalpolitik und Anlieger, die Bürgerbeteiligung intensiv zu nutzen, um einen besseren Lärmschutz für Pützchen, eine Verringerung der Lkw-Durchfahrten in den Ennert-Orten und eine Aufwertung des Gewerbegebietes Beuel-Ost zu erreichen.

Die Sitzung der Bezirksvertretung Beuel beginnt am Mittwoch, 16. Januar, um 17 Uhr im Großen Sitzungssaal des Beueler Rathauses, Friedrich-Breuer-Straße 63.

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