Privatschulen in Bonn Lehrerverband warnt: Bildung wird Luxusgut

KÖLN/BONN · Laut einer Forsa-Umfrage würden 34 Prozent der Bundesbürger ihr Kind lieber auf eine private als eine staatliche Schule schicken. Tatsächlich besuchte 2013 bereits jeder zwölfte Schüler in NRW eine der 514 Privatschulen - darunter 180 in katholischer und 16 in evangelischer Trägerschaft sowie 53 Waldorfschulen.

 Eine von mehreren Privatschulen in Bonn: das Sankt-Adelheid-Gymnasium.

Eine von mehreren Privatschulen in Bonn: das Sankt-Adelheid-Gymnasium.

Foto: Malsch

Der Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, warnte davor, dass Bildung zum Luxusgut wird. Er habe Verständnis, dass Eltern für ihre Kinder die bestmögliche Ausbildung wollten. Damit werde aber die Schere "noch weiter auseinandergezogen".

In der Regel hinken öffentliche Schulen den Privatschulen bei Ausstattung und Personal hinterher. "Private Schulen locken mit Angeboten, die öffentliche Schulen wegen der finanziellen Lage der Schulträger nicht haben", weiß Beckmann. Dazu zählen etwa zusätzliche Sportangebote, Sprachtraining, Nachhilfe oder musische Zusatzangebote.

Im Schuljahr 2013/14 besuchten laut Statistischem Landesamt 158.433 Schüler in NRW eine private Ersatzschule - davon 88 735 ein privates Gymnasium. Im Regierungsbezirk Köln gingen 2013 rund 9,2 Prozent der Schüler auf eine Privatschule, in der Stadt Köln 6,9 Prozent, in Bonn 20, in Königswinter 28,1 und in Neunkirchen-Seelscheid 45,4 Prozent.

Nach Angaben der Statistiker handelt es sich bei den privaten Ersatzschulen um staatlich genehmigte Schulen in freier Trägerschaft, die als verfassungsgemäßer Ersatz für öffentliche Schulen die gleichen Unterrichtsinhalte bieten und in der Regel staatliche Prüfungen abnehmen. Sogenannte private Ergänzungsschulen sind in der Statistik nicht erfasst.

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