Pützchener Schnäppchenmarkt Kunden stürmen Weihnachtsmarkt

PÜTZCHEN · Ein bisschen war es wie bei der Eröffnung des neuen Media-Marktes in der Bonner Innenstadt. Schon bevor am Samstag der Weihnachtsverkauf im Schnäppchenmarkt, Am Weidenbach in Pützchen, startete, standen lange Schlangen vor der Tür.

 In Kauflaune: Schon kurz nach Öffnung der Halle waren alle Weihnachtsartikel umlagert.

In Kauflaune: Schon kurz nach Öffnung der Halle waren alle Weihnachtsartikel umlagert.

Foto: Max Malsch

Als diese geöffnet wurde, gab's kein Halten mehr, und es begann das große Stöbern in den Adventsartikeln, die dort das ganze Jahr gesammelt worden waren und nun zu Tiefstpreisen verkauft wurden.

Ein Set gebrauchter Christbaumkugeln gab's ab einem Euro, Baumständer für zwei und Adventskränze für vier. Das Angebot brauchte sich nicht hinter Neuware zu verstecken. Naturgemäß etwas teurer war der Holzschmuck aus den Erzgebirge - jede Menge Krippen, Nussknacker und Räuchermännchen. "Das ist mal was Seltenes", murmelte ein Mann beim Aussuchen der Ware.

Birgit Volberg hatte schon nach wenigen Minuten ihren Wunschartikel in der Hand. Es war eine ausgefallene Krippe, gefertigt aus einer Wurzel. "Mein Mann wollte mir immer so etwas bauen", sagte sie. "Wir haben ein Haus, da passt das neben den Kamin super rein." Und wie es der Zufall wollte, stand plötzlich neben ihr die Spenderin Karin Walsdorf, die diese Spezialkrippe vor über zehn Jahren gekauft hatte und sie nun - anstatt sie wegzuwerfen - dem Schnäppchenmarkt übergeben hatte.

"Damals habe ich dafür bei Knauber 150 Mark bezahlt", sagte sie und freute sich, dass die Krippe jetzt woanders Freude schenkt. Die neue Besitzerin hat für das gute Stück nun 39 Euro bezahlt und meinte: "Da kann man nichts gegen sagen, die Krippe ist super."

Zwei Jahre hatte der Schnäppchenmarkt mit dem Weihnachts-Sonderverkauf ausgesetzt und die Ware über vier Wochen verteilt angeboten. "Jetzt haben wir auf Wunsch der Kunden wieder ein Event daraus gemacht, wie schon die 16 Jahre vorher", sagte Projektleiter Michael Wolf. Vor allem ausgefallene Sachen, die in den Geschäften aktuell gar nicht mehr erhältlich sind, würden die Leute anziehen.

Darunter war zum Beispiel ein nachgebauter Weihnachtsmarkt, "wie eine Puppenstube, mit Lichtern, einer Eislaufbahn und sich drehenden Figuren", sagte Verkaufsleiterin Petra Bitzer. Aber die sei nach zehn Minuten schon weg gewesen. "So was findet man nur hier", sagte sie. Trotz der Niedrigpreise: Im Schnitt würden die Kunden 20 bis 30 Euro da lassen.

18 Paletten mit Ware habe man angeliefert bekommen. Und es ist noch reichlich auf Lager, so dass der Weihnachtsverkauf noch bis zum 20. Dezember weitergeht, sagte Wolf. "Solange noch Ware da ist." Darunter sind auch noch originalverpackte Dinge. Außerdem werden nach wie vor Waren von spendenwilligen Bürgern angeliefert. "Das ist in diesem Jahr wieder eine tolle Spendenbereitschaft", sagte Bitzer. "Obwohl ich selbst aus eigener Erfahrung weiß, wie schwer es ist, sich davon zu trennen."

Nur einmal musste die Truppe mit den 15 Mitarbeitern, die an ihren Nikolausmützen erkennbar waren, Nein sagen. Als eine Kundin das Weihnachtsbäumchen am Ende der Halle kaufen wollte, wehrte Wolf ab. "Nee, nee. Das ist unsere eigene Deko. Die verkaufen wir nicht."

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