John Rutters "Magnificat" Ein hartes Stück Arbeit

PÜTZCHEN · Seit 2014 probte Chorleiterin Marita Hersan mit 80 Sängerinnen und Sängern John Rutters "Magnificat". Die sieben Sätze der Vertonung biblischen Gesangs vermitteln unterschiedliche Stimmungen. Es entsteht geradezu der Eindruck eines aus Tönen gewebten Klangteppichs. Musik wie in einem Fluss.

 Generalprobe in der Kirche: Chor, Musiker und Solisten freuen sich auf die Aufführung von Rutters "Magnificat".

Generalprobe in der Kirche: Chor, Musiker und Solisten freuen sich auf die Aufführung von Rutters "Magnificat".

Foto: Max Malsch

Mal liegt die Betonung des Chorgesangs auf dem Frohgemuten, dann ist sie eher ruhig und majestätisch getragen, dann wird sie wieder sehr energisch. Tempo, Tonart und Takt wechseln häufig.

"Die Rhythmik ist enorm ausgefeilt", erklärte die Sopranistin Katja Heydegger beeindruckt, als sie bei der Generalprobe zuhörte. Die Musik beinhaltet verschiedene Epochen. Von alter Musik bis zur Musik des 20. Jahrhunderts gepaart mit Latin- und Jazzelementen.

Der Text ist lateinisch und englisch, der Inhalt vom Kerngedanken her ein Lobgesang Marias an Gott. "Die Schöpfung als Gnade", so Sopranistin Sabine Quabeck. Der stimmgewaltige Chor setzt sich aus dem Kantatenchor und dem Projektchor an St. Adelheid zusammen. Musikalisch begleitet wird der Chor von Mitgliedern des Akademischen Orchesters Bonn.

Eine Riesenherausforderung wurde die geplante Aufführung des zeitgenössischen Projekts für die Beteiligten, doch die zauberhafte Komposition des 1945 in London geborenen John Rutters und die Liebe zur Chormusik der Chorleiterin und Kirchenmusikerin Marita Hersan brachte alle Sänger, die zum Teil zuvor noch nie in einem Chor gesungen, geschweige denn Gesangsunterricht genommen hatten, bis zur Generalprobe am vergangenen Samstag voran. "Mehr als einmal wollte ich hinschmeißen", erzählte eine der Sängerinnen, Silvia Link, lachend. "Doch unsere Chorleiterin hat uns immer wieder motiviert und Mut gemacht."

Das Ergebnis ist nun wahrlich hörenswert geworden, auch durch die Bereicherung der Sopranistin Sabine Quabeck. Visuell wird das Konzert ebenfalls ein Erlebnis sein, denn der große Chor, aufgestellt vor der hellen Kulisse des Hauptaltars in der Kirche St. Adelheid, beeindruckt angenehm wirkungsvoll.

Die Musik von "Magnificat" wurde erstmalig 1990 in New York in der Carnegie Hall, vom Komponisten selbst geleitet, uraufgeführt. Im Januar wird dann ein neues Chorprojekt innerhalb des Projektes "Singen für Jedermann", an den Start gehen, versprach Marita Hersan.

0 Das Konzert beginnt am Sonntag, 30. August, um 18 Uhr in der Pfarrkirche St. Adelheid in Pützchen. Mitwirkende sind Kantatenchor und Projektchor an St. Adelheid, die Sopranistin Sabine Quabeck sowie Mitglieder des Akademischen Orchesters Bonn. Die Leitung hat Marita Hersan.

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