Frühlingsfest zum 30-Jährigen in Pützchen Beueler Jugendfarm sucht Ehemalige

PÜTZCHEN · Nur Schlamm und Wasserlöcher, kein Baum und kein Strauch. So präsentierte sich das Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei in Pützchen Anfang der 80er Jahre.

Wer war dabei, als vor 30 Jahren die Geschichte der Jugendfarm ihren Anfang nahm?

Wer war dabei, als vor 30 Jahren die Geschichte der Jugendfarm ihren Anfang nahm?

Foto: Jugendfarm

"Als wir vor 30 Jahren als Kinder das Areal betraten, sah es dort trostlos aus", erinnert sich Daniela Krauß.

Sie war damals 14 Jahre alt, als eine Arbeitsgruppe der Gesamtschule mit ihrem Techniklehrer Falk Keuten begann, die Jugendfarm aufzubauen. "Wir sind damals jeden Tag dort gewesen und haben gearbeitet. So entstanden als erstes ein Schafstall und der Bauspielplatz, eine Werkstatt, Küche und Feuerstelle folgten", sagt Krauß.

Seither sind immer mehr Hütten, Ställe und Gerüste entstanden. "Bauen, bauen, immer weiter bauen. Der Weg ist das Ziel auf der Jugendfarm", erklärt Krauß, die der Jugendfarm immer treu geblieben und auch heute noch als Honorarkraft tätig ist. Auch der heutige Geschäftsführer der Jugendfarm, Stephan Dülberg, gehört zu den Pionieren. Er kam als Zivildienstleistender kurz nach Gründung und ist bis jetzt dabei.

Die Idee zur Jugendfarm war ein Export aus Stuttgart. Auf der Jugendfarm Elsental - die erste ihrer Art - jobbte die Bonner Studentin Sylvia "Edi" Conrad. Ein weiterer Bonner, Uli Platz, kam als Zivildienstleistender dazu. Die beiden waren so begeistert, dass sie nach ihrer Rückkehr in Bonn eine eigene Jugendfarm gründen wollten. Schnell fanden sich "Mitstreiter".

"1980 wurde der Verein Jugendfarm Bonn von einer kleinen Gruppe junger Leute, größtenteils Pädagogikstudenten, gegründet", berichtet Bereichsleiterin Ines Conrady. Ziel war es, die Spiel- und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche in Beuel zu erweitern.

"Doch so schnell, wie sich die Gründer das vorgestellt hatten, ging es nicht. Zwar unterstützte die Stadtverwaltung die Idee, doch die Suche nach einem geeigneten Grundstück warf große Probleme auf", sagt Fachbereichsleiterin Hiltrud Triphaus.

1984 war es dann soweit, die Stadt bot dem Verein das Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei an. Die Gewächshäuser wurden abgerissen, das Gelände mit neuem Boden bedeckt und die ehemaligen Wirtschaftsgebäude saniert. Die Jugendfarm wurde immer wieder umgebaut und erweitert, die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die dort ihrem Spiel und ihrer Fantasie freien Lauf lassen können, wuchs stetig.

Aus der kleinen Idee von damals ist inzwischen ein freier Träger der Kinder- und Jugendarbeit geworden, der mittlerweile nicht nur über Angebote in der Offenen Arbeit verfügt, sondern auch über Hilfen zur Erziehung, OGS und Übermittagsangebote im Rahmen von Jugendhilfe und Schule sowie eine U 3-Betreuung.

Das ist 30 Jahre später ein Grund zum Feiern. Am 13. Juni, zwischen 13 und 19 Uhr, ist es soweit, dann steht die Jugendfarm ganz im Zeichen des großen Frühlingsfestes "Best of 30 Jahre Jugendfarm". Und es ist auch ein Anlass, um auf die Erlebnisse rund um Klettergerüste, Hüttenbau, Ponyreiten und Pflege von Esel, Schafen und Ziegen zurückzublicken. Deshalb sucht die Jugendfarm Bonn ehemalige Kinder, Mitarbeiter und Unterstützer aus den zurückliegenden drei Jahrzehnten.

Wer war dabei?

Wer vor vielen Jahren auf dem Gelände der Jugendfarm am Holzlarer Weg reiten gelernt, seine erste eigene Hütte auf dem Bauspielplatz gebaut, seinen Zivildienst auf der Farm gemacht, ein Projekt auf der Jugendfarm angeboten oder als Kind seinen Geburtstag dort gefeiert hat, ist eingeladen, sich bei der Jugendfarm zu melden unter der E-Mail-Adresse 30Jahre@jugendfarm-bonn.de.

Die Jugendfarm am Holzlarer Weg 74 ist ein offenes Kinder- und Jugendangebot. Mädchen und Jungen können dort dienstags bis samstags zwischen 14.30 bis 19 Uhr, samstags von 12 bis 18 Uhr spielen.

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