Kirchengemeinde Nommensen Beim Kreistanz sind die ersten Schritte schnell gelernt

PÜTZCHEN · Leise klingt die Sinfonia aus Bachs Weihnachtsoratorium durch den Gemeindesaal im Blauen Haus. Auf dem Boden in der Mitte des Raumes stehen weiße Lilien, darum herum drapiert auf grünem Samt Kerzen und Sterne. Die Stimmung ist fröhlich und unbeschwert.

 Ursula Zednicek (Mitte) zeigt beim Kreistanz die Schritte zur Sinfonia aus Bachs Weihnachtsoratorium.

Ursula Zednicek (Mitte) zeigt beim Kreistanz die Schritte zur Sinfonia aus Bachs Weihnachtsoratorium.

Foto: Max Malsch

Das Kreistanzen steht dieses Mal unter dem Motto Weihnacht. Unter der Leitung von Ursula Zednicek stellen sich die Kursteilnehmer, in der Mehrzahl Frauen, auf und blicken sich erwartungsfroh um.

Es ist eine besondere Tanztruppe, die sich einmal im Monat immer dienstags in der Kirchengemeinde Nommensen trifft. Die Grundidee der Kreistänze geht auf die Folkloretänze zurück, wie man sie aus Russland, Israel oder vom Balkan kennt.

Die ersten Schritte sind leicht zu erlernen, ein wiegender Überkreuz-Wechselschritt, der Lust auf mehr macht. Langsam führt Ursula Zednicek an die neuen Bewegungen heran, gibt Hilfestellungen und erklärt, welche Bedeutung eine Geste des Armes oder eine bestimmte Fußbewegung hat. Es ist nicht einfach nur Tanzen, es ist Loslassen vom Alltag und gleichzeitig eine Auseinandersetzung mit selbigem.

Es ist eine Erfahrung, die Körper und Geist langsam aufeinander einstellt und in der Gruppe ein Gemeinschaftsgefühl durch die Bewegungen hervorruft. Während die Musik bei "Herrscher des Himmels" schneller wird, werden auch die Tanzschritte flotter, und es kommen Drehungen und Armbewegungen hinzu.

"Man braucht schon Kondition und eine gute Koordinierung, aber wir machen langsam und wiederholen die Schrittfolgen mehrmals" erklärt Zednicek, die seit mehr als 20 Jahren Kreistänze tanzt und lehrt. Zu den jeweiligen Jahreszeiten und Festen werden die passenden Melodien und Tänze getanzt, dabei kommt nicht nur klassische Musik zum Einsatz, sondern auch griechische oder irische Elemente beeinflussen Rhythmus und Gestaltung. Für die Kursteilnehmer ist es nicht nur eine Begegnung mit anderen, sondern auch eine Begegnung mit sich selbst, ein inneres Zurruhekommen und doch ein inneres Wachwerden, wenn die Musik mehr fordert.

Aber nicht nur das Miteinander steht laut Zednicek im Mittelpunkt: "Es ist für die eigene körperliche Gesundheit, denn durch diese Art von Tanz werden bestimmte Synapsen im Gehirn angeregt, die der Altersdemenz vorbeugen." Und so lassen sich die Tänzer von der Musik tragen, selbst bei einem verpatzten Tanzschritt entsteht kein Durcheinander und alles scheint von alleine wieder in die Kreisformation zu fließen.

Weitere Informationen gibt es auf www.tanzbegegnung.de

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