Geschwindigkeitskontrollen Beim Herumfahren um den Messwagen geblitzt

PÜTZCHEN · Rudolf Rupperath ist sauer. Vor Kurzem wurde der Beueler auf der Marktstraße in Pützchen geblitzt - und zwar als er um den Messwagen herumfuhr. Rupperath war in Richtung Pützchens Chaussee unterwegs.

Kurz vor der Gaststätte "Zum Treppchen" stand nach seinen Schilderungen auf der schmalen Fahrbahn ein Auto, das er zügig umfahren musste, um nicht mit dem Gegenverkehr in Konflikt zu kommen - wie sich schnell herausstellte nicht irgendeins, denn beim Überholen wurde Rupperath von dem städtischen Messwagen geblitzt. Er sei rund sechs Kilometer pro Stunde zu schnell gewesen.

"Wenn ein Messfahrzeug sich bewusst so platziert, dass es von anderen Fahrzeugen überholt werden muss, die einige Meter weiter wegen einer Engstelle sowieso langsamer werden müssen, geht es nicht um die Gefährdung, sondern ums Geldverdienen." Er sei zudem nicht der Einzige in Pützchen, der sich über die Kontrollen ärgere. "Gängiger Kommentar von vielen: “Reine Abzocke„."

Um seinem Unmut Luft zu machen, wandte Rupperath sich an die Verwaltung. Doch die weist die Kritik zurück. Das geht aus der E-Mail-Korrespondenz, die dem GA vorliegt, hervor. Gegen die Kontrolle sei nichts einzuwenden, heißt es da.

Der Bereich werde stark von Fußgängern und insbesondere von Schuldkindern frequentiert, schreibt der Mitarbeiter der Stadt. Überholer müssten im Zweifel halten und den Gegenverkehr durchfahren lassen, um anschließend mit erlaubter Geschwindigkeit weiterfahren zu können.

Kurzfristiges Beschleunigen über das erlaubte Maß hinaus sei fahrlässig und zu ahnden, vor allem weil in kurzem Abstand ein Zebrastreifen und eine Bushaltestelle folgten.

Er sei an einem Samstagvormittag geblitzt worden, so Rupperath. "Der Verweis auf Schulkinder zieht in diesem Fall nicht." Zumal er 35 Jahre lang zur Arbeit die Strecke unter der Woche morgens zwischen 7.15 und 8 Uhr gefahren sei.

"Ich bin nie geblitzt worden." Die Stelle sei noch rund 100 Meter von dem Zebrastreifen entfernt. "All das nährt den Verdacht, dass aus finanziellen Gründen gemessen wird."

Eine Gefährdung durch den Messwagen entstehe nicht, erwidert die Verwaltung; niemand werde durch ihn genötigt, schneller zu fahren. Das Fahrzeug stehe schließlich auf einer Fläche, auf der regulär geparkt werden dürfe.

Die Geschwindigkeitskontrollen würden fortgesetzt, so der städtische Mitarbeiter. Sofern jemand dort geblitzt werde, und mit den Messungen nicht einverstanden sei, bestehe für jeden die Möglichkeit, Einspruch einzulegen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort