Bücher und ein Pupskissen Zehnjährige Hanna Münz erfindet Wunschkörbchen für Kindergeburtstage

OBERKASSEL · Bücher, CDs, Feen, Star Wars-Figuren, Armbänder und Sandtiere - die Weidenkörbe sind voller Spielzeug. An jedem hängt ein handgeschriebener Zettel. "Emil + Jakob 25.1." oder Maya 25.1." ist darauf zu lesen. Dabei handelt es sich nicht um geheimnisvolle Codes oder verschlüsselte Botschaften, sondern um das Datum eines Kindergeburtstages und den Gastgeber. "Ich habe zum Geburtstag einmal ein Geschenk bekommen, das hat mir gar nicht gefallen und das ist Freundinnen auch schon so gegangen", sagt Hanna Münz.

 Zoe Schell (links ) und Hanna Münz.

Zoe Schell (links ) und Hanna Münz.

Foto: Max Malsch

So eine Situation sei sehr unangenehm, weil der Beschenkte dann gar nicht wisse, wie er sich verhalten soll, berichtet die Zehnjährige. "Da habe ich mir überlegt, dass es doch etwas geben muss, wo man seine Wunschgeschenke hinstellen kann und die Gäste können sich dann daraus Geschenke aussuchen", sagt Hanna. So ging die Schülerin zur Buchhandlung Max und Moritz in Oberkassel und stellte ihre Idee vor. "Ich war zuerst sehr skeptisch, das erinnerte mich an Hochzeitstische und weil da immer alles so vorbestimmt wirkt, dachte ich, das ist doch nichts für Kinder", sagt Friederike Herschel. "Doch Hanna hat mich überzeugt und wir haben es einfach ausprobiert", sagt die Inhaberin der Buchhandlung.

Die Idee sei gut eingeschlagen. Fünf bis acht Körbe stehen fast immer gleichzeitig im Laden. "Für die Mütter ist das eine Riesenhilfe und auf jeden Fall viel besser als ein Gutschein", sagt Herschel. "Ich finde die Idee ganz toll. Bei einem Geschenk aus dem Körbchen weiß ich, dass es genau richtig ist", sagt Ute Münz. "Es ist auch immer wieder überraschend, denn die Kinder suchen sich Dinge aus, die ein Erwachsener nicht wählen würde, wie zum Beispiel ein Pupskissen", sagt Hannas Mutter.

"Ich bin darauf gekommen, weil auf der Einladung einer Freundin zum Geburtstag als P.S. stand, dass sie ein Körbchen bei Max und Moritz hat", sagt Zoe Schell. Sie ist mit ihrer Mutter in die Buchhandlung gefahren und war überrascht von der Auswahl. "Das hat mir so gut gefallen, dass ich jetzt schon zum dritten Mal selbst ein Körbchen aufgestellt habe", sagt die Neunjährige. Darin finden ihre Gäste eine Auswahl von Büchern, Hörspielen und Sandfiguren. "Ich finde es so schön, welche Freude die Kinder beim Zusammenstellen der Körbe haben und es ist doch ein gutes Gefühl, wenn man weiß, dass die Bücher auch gelesen werden", sagt Ute Münz. "Außerdem schauen die Mütter, dass die Geschenke in einer angemessenen Preislage für einen Kindergeburtstag bleiben", so Herschel.

"Für mich sind die Körbe auch Inspiration. So kann ich sehen, was den Kindern am Herzen liegt und bleibe somit ganz nah dran", sagt die Buchhändlerin. Manchmal werden Geschenke auch für die Zukunft ausgesucht, so machte es auch Zoe: "Ich habe mir einmal ein Armband ausgesucht, das war viel zu groß. So kann ich mich auch ein paar Jahre später noch darüber freuen."

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