Auftirtt von Konrad Beikircher Wie der Oberkasseler Mensch wirklich lebte

OBERKASSEL · Zum Jubiläumsjahr "100 Jahre Oberkasseler Mensch" lud das Ernst-Kalkuhl-Gymnasium den Bonner Kabarettisten Konrad Beikircher in den altehrwürdigen Speisesaal des Gymnasiums ein, und ließ sich auf charmant-witzige Weise über die "wahren Hintergründe" der Skelett-Funde informieren.

Beikircher, der zu diesem Thema selbst intensive "Nachforschungen" anstellte, und "nicht nur pustete und mit der Zahnbürste auf ein paar alten Knochen herumwedelte", konnte mit neuen Erkenntnissen zum weltbekannten Oberkasseler Menschen aufwarten. Doch zunächst spannte er seine Zuhörer auf die Folter, und gab eine kleine Kostprobe aus seinem aktuellen Programm "Konrad Beikircher - Das Beste aus 35 Jahren". Wer könnte auch schöner die Eigenheiten und Marotten der Rheinländer auf die Schippe nehmen, als der zugezogene und bekennende Rheinländer Beikircher.

So parodierte er die rheinische Lebensphilosophie "Am schönsten ist es, wenn es schön ist, weil dann ist es ja schön", spottete er über die Mundart und sorgte mit seiner Darstellung des kölschen "Futurum Präteritum" für Lachtränen bei den Gästen. Dann endlich lüftet er sein Geheimnis um den "Homo Obercasseliensis" und präsentiert den Vertretern der Wissenschaft, was diesen nicht gelungen war: die Namen der Oberkasseler Menschen.

"So lebte Vater Karl-Heinz mit Töchterchen Jechtrud und met singem Hungk Mettmann voller Zufriedenheit, sie gingen ihren Arbeiten nach. Jechtrud strickte, wie die Grabbeigaben eindeutig belegen, und das Dreiergespann genoss den Ausblick über das Rheintal" zeichnete Beikircher den Lebenslauf der Menschen nach, deren Überreste in der Wissenschaft viele Fragen aufwerfen.

Doch leider geht die Geschichte nicht gut aus. Denn "der Drache aus dem Drachenfels sollte mit einem Opfer besänftigt werden und man entschied sich für Jechtrud." Mit überbordender Fantasie und vielen Bezügen zu den umliegenden Ortschaften zeichnete Beikircher den weiteren Verlauf des tragischen Endes nach. Demnach wollte Vater Karl-Heinz für das Leben seiner Tochter den geliebten Hund opfern lassen, worauf der arme Mettmann vor Schreck einfach Tod umfällt. "Das konnte das Töchterchen Jechtrud nicht ertragen und starb aus Gram, während der Vater an gebrochenem Herzen ob des Todes seiner Tochter verschied."

Mit viel Applaus und Lachtränen bedankte sich das Publikum für die humoristische Erzählung über die "wahren Begebenheiten" der Oberkasseler Menschen. Für die Verköstigung in der Pause sorgten die Abiturienten des Ernst-Kalkuhl-Gymnasiums zugunsten ihrer geplanten Abiturfeier.

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