Zweimal Unterhaltung in Oberkassel Viel Gesang und eine Revue

OBERKASSEL · Zwei ähnliche Veranstaltungen am selben Tag? In Oberkassel bekommt man sie trotzdem mit Besuchern gefüllt. Die eine, das Adventskonzert des Castel-Chores, hat eine lange Tradition, die andere, die Weihnachtsrevue des Damenkomitees Nixen vom Märchensee, hatte am Sonntag Premiere.

 Mal besinnlich, mal fröhlich: Der Castel-Chor bei seinem Auftritt.

Mal besinnlich, mal fröhlich: Der Castel-Chor bei seinem Auftritt.

Foto: Max Malsch

Mit 160 Besuchern war das katholische Pfarrheim ausverkauft: Das Jahreskonzert des Castel-Chores ist beliebt, nicht nur ältere Semester hatten sich da eingefunden. Es gab erst Kaffee und Kuchen, und dann wurde gesungen.

"Lassen Sie den Alltag zurück und genießen Sie unser Konzert", sagte Sängerin Petra Bennerscheid zu Beginn. Sie hieß auch weit gereiste Gäste willkommen: Für die Besucher aus den USA hatte sie ihre Begrüßung auch ins Englische übersetzt.

Die Zuhörer erlebten einen Mix aus besinnlichen, heimatlichen und fröhlich-rheinischen Liedern: Neben Dvoráks "Heimatland" sangen die 36 Mitglieder auch "Du und ich" von den Drei Söck. Wie schon 2012 war wieder Solistin Silke Ihne mit dabei. Die 34-Jährige Mezzosopranistin präsentierte Auszüge aus ihrem Beitrag zum Berlin Konzert, darunter "Untern Linden" aus der Operette "Filmzauber" von Walter Kollo und Willy Bredschneider.

Es war das 29. Konzert des Chores, der 1977 gegründet wurde. Er ist auf Nachwuchssuche und hat zu Beginn des Jahres deshalb die Aktion "Singt mit uns" gestartet. Durch Flyer, Mund-zu-Ohr-Propaganda und die neue Facebook-Präsenz sind laut Pressewart Helmut Müller schon sieben Aktive dazugekommen.

Neben Gesang boten die Nixen vom Märchensee im Vereinshaus des Tambourcorps Grün-Weiß Oberkassel auch vorweihnachtliche Vorträge, Geschichten, Artistik und gespielte Lieder - alles möglichst in rheinischer Mundart. Es wurde gemeinsam gesungen, statt Kuchen gab es Plätzchen.

Vorträge gab es vom evangelischen Pfarrer Jens Anders und vom Tambourcorps-Vorsitzenden Stefan Käufer sowie vom neuen Heimatvereinsvorsitzenden Sebastian Freistedt. Die Geschwister Anna und Fabian Roth traten mit Saxofon und Trompete auf, die Circusschule Corelli steuerte eine Jongliernummer bei, und die Nixen selbst spielten Weihnachtslieder nach, etwa "Wir kamen us dem Morjenland". Zum Abschluss sangen alle Damen gemeinsam "Kott jut heim".

"Das ist ein Sprung ins kalte Wasser", sagte Präsidentin Ute Groll. Die Idee zur Revue hatten Ralf Laubenthal und Helmut Tramp, nachdem sie eine ähnliche Veranstaltung schon woanders gesehen hatten. Beide wirkten da auch im Programm mit.

Die Nixen waren davon angetan, und bald hatten die Organisatoren auch eine ganze Palette an Vorschlägen für diese "Kaasseler Weihnacht op Kölsch" zusammen. "Wir wollen zeigen: Wir können nicht nur Karneval, sondern auch besinnlich sein", sagte Groll. Das funktionierte auch gut. Ein paar kleine Schnitzer gab es, aber: "Kleinere Knubbel machen das Ganze auch menschlich", sagte Groll.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort