Ausbau der S13 Umbenennung der Siegtalstrecke sorgt für Unruhe

BONN · Rolf Beu, Vorsitzende des Bonner Planungsausschusses und Grünen- Landtagsabgeordneter, sowie Wilfried Reischl, planungspolitische Sprecher der CDU-Ratsfraktion, sind ziemlich empört über das Vorgehen der DB und der NVR und haben deshalb einen Antrag gestellt, der am Donnerstagabend im Planungsausschuss und am Donnerstag im Stadtrat beschlossen wurde - gegen die Stimmen des Bürger Bunds (BBB).

Danach soll sich Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch dafür einsetzen, dass die Linie nicht als S 13, sondern, wie bisher immer bezeichnet, als S 19 verkehrt.

"Wenn die neuen S-Bahn-Züge im Siegtal nun als S 13 verkehren, so ist dies ein bedrohliches Signal. Schlampigkeit oder Unachtsamkeit kann man bei NVR und DB sicher nicht unterstellen. Und bei einer Vorlaufzeit von etlichen Monaten sind Ausflüchte, wie Probleme mit der Technik bei der Programmierung der Zugziel-Anzeigen, wie im Jahr 2013, und falsche Druckaufträge für die Fahrpläne wirklich nicht überzeugungsfähig glaubhaft", sagte Beu.

Der Zeitpunkt sei äußerst ungünstig: Immerhin befinde sich die Frage der Finanzierung in der "Enddiskussion", die Planfeststellung sei abgeschlossen, und "nun wollen die NVR und DB die S13-Bahn von Troisdorf nach Hennef führen. Das würde die Realisierung der S13 nach Bonn gefährden", sind sich Reischl und Beu sicher.

Marcel Schmitt (BBB) konnte nicht sehen, dass eine Änderung des Fahrplans überhaupt noch möglich sei, in wenigen Tagen würde die doch in Kraft treten. Außerdem fand er es doch merkwürdig, dass Reischl, Beu, Werner Esser (SPD) und Stadtbaurat Werner Wingenfeld offensichtlich kaum "Durchschlagkraft" hätten, da sie doch in den entsprechenden Gremien des NVR säßen. "Oder haben Sie da geschlafen?", fragte Schmitt.

Esser verteidigte die Bonner Gremienvertreter: "Wir haben dort beschlossen, dass die Siegtalstrecke die S 13 nach Oberkassel nicht gefährden darf. Das ist so im Beschlusstext nachzulesen." Für Reischl war es wichtig, jetzt eine "politische Ansage" zu geben. "Da können Sie sich dem ja verweigern", rief er Schmitt zu. Das tat der dann auch. Alle anderen Fraktionen stimmten dem Dringlichkeitsantrag zu.

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