Radfahrer am Rheinufer Sechs Stürze wegen Hunden

OBERKASSEL · Ein Pfiff des Besitzers, und der Hund reagierte. Auf seinem Weg zum Herrchen kreuzte das freilaufende Tier auf Höhe des Römerbades allerdings den Weg des Radfahrers Burkhard Mittler.

 Auf seinem Weg zur Arbeit ist Burkhard Mittler schon häufig gestürzt, weil ihm Hunde ins Rad gelaufen sind.

Auf seinem Weg zur Arbeit ist Burkhard Mittler schon häufig gestürzt, weil ihm Hunde ins Rad gelaufen sind.

Foto: Stefan Knopp

Der Oberkasseler musste bremsen und stürzte schwer. "Da lag ich auch längere Zeit", erzählt er. "Der Hundebesitzer ist einfach weggelaufen." Sein Fahrradhelm habe ihn vor Schlimmerem bewahrt. Blutüberströmt sei er nach Hause gekommen, erinnert sich seine Frau Christa.

Das ist ihm nicht nur einmal passiert, sondern gleich sechsmal in den letzten Jahren. Dreimal kam er mit leichten Blessuren davon, dreimal war es schlimmer. "Auf den Kosten bleibe ich sitzen." Schlimmer sei aber, dass die Hundebesitzer dann nicht mal den Anstand hätten, ihm zu helfen, beklagt der 58-Jährige.

Seit 25 Jahren fährt er mit dem Fahrrad zur Arbeit, "jeden Tag, Sommer wie Winter, bei Schnee und Regen". Er hat eine gute Ausrüstung an seinem E-Bike: Lichter und Bremsen funktionieren. Im Winter nutzt er ein spezielles Fahrrad mit Spikes auf den Reifen. Von Oberkassel am Rhein entlang, über die Kennedybrücke, weiter am Rhein, bis zu seiner Arbeitsstelle in Auerberg. "90 Prozent des Weges sind verkehrsfreundlich, also ohne Autos." Aber nicht angeleinte Hunde gebe es dort immer wieder.

"Wenn ich sehe, dass da ein Hund ist, der nicht angeleint ist, werde ich inzwischen langsamer", sagt Mittler. Und dann versucht er, nicht zwischen Hund und Besitzer zu fahren. Er fordert, "dass Hundebesitzer ihre Hunde da anleinen sollen, wo es Pflicht ist". Im Falle eines durch den Hund verursachten Sturzes sollten sie sich wenigstens auch kümmern.

Laut Polizei kam es im April dieses Jahres zu einem ähnlichen Unfall: Eine 58-Jährige wollte auf ihrem Fahrrad in Mehlem einen Radfahrer überholen, der einen Hund mit sich führte. Dieser war sogar angeleint, lief der Frau aber trotzdem vor das Rad. Sie musste bremsen und stürzte. Der Hundebesitzer fuhr weiter. Auf eine Presseveröffentlichung hin habe sich der Mann inzwischen gemeldet, so Daniela Lindemann von der Pressestelle der Polizei. Die Ermittlungen dazu liefen noch. Allerdings würden solche Unfälle nur vereinzelt verzeichnet.

Bei der Stadt gehen dagegen laut Presseamt täglich zwei bis drei Meldungen wegen Verstößen gegen das Anleingebot ein. Der Stadtordnungsdienst kontrolliere das Anleingebot auch unabhängig von Bürgerhinweisen, insbesondere auf allen größeren städtischen Grünflächen. Und in der Bußgeldstelle würden zahlreiche Fälle von Verstößen gegen das Anleingebot untersucht.

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