Oberkasseler CDU nimmt Stellung Schutzzaun an den Bahngleisen fehlt

OBERKASSEL · Im diesem Jahr wird die Jupp-Gassen-Halle in Oberkassel für 700.000 Euro saniert. Das gab Klaus-Peter Gilles, Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion, bei einem Gespräch mit Oberkasseler Vereinsvertretern bekannt. Von dem Geld werden Dach, Fassaden, Fenster und Außentüren überarbeitet. Wenn das Geld reichen sollte, will das Städtische Gebäudemanagement (SGB) auch noch Duschen und Toiletten sanieren.

"Das ist das beste Beispiel dafür, dass die Stadt Bonn den Ortsteil Oberkassel nicht vergessen hat", reagierte Gilles auf eine gemeinsame Presseerklärung von SPD, Bürgerverein und Verband der Ortsvereine (VdO). Darin stand zu lesen, dass die Bundesstadt nichts mehr für Oberkassel tue (der GA berichtete). "Dieser Vorwurf ist mir unter die Haut gegangen. Als gewählter Stadtverordneter für Oberkassel setze ich mich seit Jahren für den Ort ein. Ich hänge das aber nicht an die große Glocke", so Gilles. Er nahm im einzelnen Stellung zu den Vorwürfen der drei "Absender":

  • Brunnen im Bürgerpark: Gilles hat die Patenschaft übernommen, 100 Euro an die Stadt gespendet. Jetzt sprudelt das Wasser wieder. Der Bürgerverein hatte in der Mitteilung behauptet, dass die Stadt zuerst 100 später dann 1500 Euro verlangt habe. Das war dem Verein zu teuer, er gab die Patenschaft wieder ab.
  • Kunstrasenplatz: Gilles erklärte dazu, dass die Bezirkssportanlage auf dem zweiten Platz der gesamtstädtischen Prioritätenliste zum Ausbau von Kunstrasenplätzen stehe. "Oberkassel hat einen Rasenplatz. Viele Orte haben nur Ascheplätze. Da muss Oberkassel etwas Geduld haben", so Klaus-Peter Gilles.
  • Barrierefreie Bahnsteige: Auch dieses Bauvorhaben steht laut Gilles auf der entsprechenden Prioritätenliste, allerdings nicht so weit vorne. "Sicherlich wäre es wünschenswert, wenn der Umbau so rasch wie möglich erfolgen könnte. Entsprechend der Finanzlage der Stadt können wir nur einen Bahnsteig nach dem anderen umbauen und die Oberkasseler sind nun mal nicht so stark frequentiert wie die am Stadthaus", so Gilles.
  • Bahngleise: Da es sich hierbei um Gelände der Deutschen Bahn handele, sei es nicht die Aufgabe der Stadt, dort aus Sicherheitsgründen einen Zaun entlang der Gleise zu bauen. Gilles sagte aber zu, mit Hilfe der Verwaltung bei der Deutschen Bahn anzufragen. Einige Vereinsvertreter erklärten sich bereit, den Zaunbau in Eigenleistung zu übernehmen, wenn die Materialkosten von Bahn und/oder Stadt übernommen würden.
  • Rhein in Flammen: Wegen der Idee der Stadt, die Veranstaltung ab 2014 nach Beuel in die Rheinaue zu verlagern, sorgen sich die Oberkasseler Vereine darum, wegen der Rheinbiegung optisch nicht mehr angebunden zu sein. Dazu versprach Gilles: "Die Sorgen sind unbegründet. Der Stadtrat wird in dieser Sache nichts beschließen, was das Engagement der Oberkasseler Vereine bei Rhein in Flammen konterkariert."
  • Vereinshaus: Nach mehreren Gesprächen mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) können die Ortsvereine dessen Räume im Alten Rathaus nutzen - ab sofort auch länger als 21 Uhr.
  • KG Kaasseler Jonge: Die beiden Standorte der KG (Wagenhalle und Zeughaus) sind ernsthaft gefährdet. Beide Liegenschaften sollen verkauft werden. Das Gelände am Bonner Bogen ist als Parkplatz für die geplante S 13 reserviert, und das Areal nahe dem Alten Rathaus wollen die Stadtwerke Bonn (SWB) seit Jahren verkaufen. KG-Präsident Dietmar Brenner sorgt sich um die Zukunft des Vereins: "Es gibt in Oberkassel keine Ausweichstandorte für uns." Er signalisierte Bereitschaft, dass der Verein auf eigene Kosten ein neues Zeughaus bauen würde, wenn die Stadt eine Fläche zur Verfügung stellen könnte. Gilles will bei der Suche nach einer Lösung helfen.

Der Stadtverordnete hat abschließend den Vereinsvertretern angeboten, dass sie ihn einfach anrufen sollen, wenn es Probleme gibt. "Wenn ein Ortsteil von der Zusammenlegung mit Bonn im Jahre 1969 profitiert hat, dann ist das Oberkassel", sagte Gilles. Dem widersprach Brenner energisch: "Wenn Bonn von einem Ortsteil profitiert hat, dann ist es Oberkassel. Was hier bei uns passiert, geschieht durch die Vereine und nicht durch die Stadt."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort