Kalkuhl-Gymnasium Projekt "Fit für Finanzen" beendet

OBERKASSEL · "Das Leben ist kein Ponyhof", sagt der Volksmund, und die Verbraucherzentralen können die Weisheit bestätigen. Gerade junge Menschen liefen schnell Gefahr bei den Tücken des Alltags in die eine oder andere Falle zu tappen.

 "Fit für Finanzen": 19 Schüler des Oberkasseler Kalkuhl-Gymnasiums absolvierten das Seminar und freuen sich über das Zertifikat, das sich nach erfolgreichem Abschluss in Händen halten.

"Fit für Finanzen": 19 Schüler des Oberkasseler Kalkuhl-Gymnasiums absolvierten das Seminar und freuen sich über das Zertifikat, das sich nach erfolgreichem Abschluss in Händen halten.

Foto: Wild

Gut, wer davor gewappnet ist - und Schüler aus der Jahrgangsstufe 12 des Ernst-Kalkuhl-Gymnasiums sind das jetzt. An acht Nachmittagen durchliefen 19 Gymnasiasten das Seminar "Fit für Finanzen", das DHL Express und die Verbraucherzentrale NRW angeboten hatten.

Die Themenpalette reichte von der Frage, wie viel man als Student verdienen darf und welche Abgaben dann anfallen bis hin zu einem Crashkurs für Einsteiger in Sachen Betriebswirtschaftslehre. Josefine Sturzenecker fand vor allem die Erläuterungen zum Urheberrecht wichtig, denn dass sie Fotos von Promis nicht einfach im Internet verwenden darf, war ihr nicht bewusst.

Auch welche Ansprüche sie später einmal beim BAföG haben wird und wie ihre Eltern sie beim geplanten Studium unterstützen können und müssen, weiß die 18-Jährige Abiturientin jetzt ziemlich genau. Versicherungen, die karrierebewusste Nutzung sozialer Netzwerke und Einblicke ins Vertragsrecht rundeten das Seminar ab.

"Viele von uns werden gerade mal volljährig sein, wenn sie das Abi machen. Da ist vieles noch ziemlich neu, was man selbstständig machen darf", sagte Sturzenecker. Genau dieses Problem sprach bei der Zertifikatsübergabe auch der Schulleiter Ulrich Drescher an. "Durch die verkürzte Gymnasialzeit des G8 sind unsere Abiturienten noch ein Jahr früher mit den Herausforderungen des selbstständigen Handelns konfrontiert."

Gerade bei der Vertragsfähigkeit kommen mit dem Übergang von der Schule in den Beruf teilweise viele unbekannte Herausforderungen auf die jungen Leute zu. Hier ist Susanne Bauer-Jantz von der Verbraucherzentrale froh, dass "wir mit den Teilnehmern einige Halbwahrheiten enttarnen konnten", die in der öffentlichen Diskussion zu bestimmten Themen kursieren.

Den jungen Leuten, die jetzt fit für Finanzen sind, riet sie: "Kümmert Euch, und lasst nichts liegen!" Gerade offizieller "Papierkram" bleibe oft ungeöffnet auf dem Schreibtisch liegen, "und das kann teuer werden". Und auch Ralf Engel, Abteilungsleiter Services bei DHL freute, dass der Kurs so gut angenommen worden war. Sein Unternehmen hatte einen jungen Kollegen als Referenten entsandt, der erst kürzlich die Universität abgeschlossen hatte. Dessen Beiträge waren bei Josefine Sturzenecker ganz besonders gut angekommen, "weil der nicht so viel älter ist und noch ganz frisch von seinem Leben als Student erzählen konnte".

Das Projekt

DHL Express fungiert bei "Fit für Finanzen" als Projektpartner. Die Kooperation mit der Schule soll jungen Menschen nicht nur den Weg ins Berufsleben ebnen. Zudem soll ihnen das Logistikkonzern als attraktiver Arbeitgeber im Gedächtnis bleiben. Das "Recruiting" von potenziellen Nachwuchskräften hilft dem Konzern, aber auch den jungen Leuten, die zum ersten Mal "Wirtschaftsluft schnuppern" und auf einen möglichen beruflichen Werdegang vorbereitet werden.

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