Jugendbande in Beuel Polizei nimmt mutmaßliche Täter fest

Beuel · Die Bonner Polizei hat am Wochenende zwei Jugendliche festgenommen, die zu einer Bande gehören sollen, die Überfälle in Bonn, Beuel und Oberkassel begangen hat. Den 16- und 17-jährigen Intensivtätern werden Raubdelikte, Körperverletzungen und Bedrohungen vorgeworfen.

Die Nachricht hat sich in Oberkassel am Wochenende schnell herumgesprochen. Nachdem die Bonner Polizei zwei mutmaßliche Mitglieder der Jugendbande festgenommen hatte, die im Ort für Angst und Schrecken sorgten, hätten ihre gleichaltrigen Opfer spontan eine Party gefeiert, sagte eine Mutter dem General-Anzeiger.

Die 16- und 17-Jährigen stuft die Polizei laut Bericht als Intensivtäter ein. Ihnen wird zur Last gelegt, in den vergangenen Monaten in Bonn, Beuel und Oberkassel Raubdelikte, Körperverletzungen und Bedrohungen begangen zu haben. Nach GA-Informationen hatte zumindest der 16-Jährige am Donnerstag einem ebenfalls 16-jährigen Zeugen auf dem Nachhauseweg von der Schule aufgelauert und ihm mit dem Tode gedroht, falls er erneut bei der Polizei gegen ihn aussage.

Wie berichtet, hatte jedoch auch diese Tat die Justiz nicht zum sofortigen Handeln bewegt. Eine entsprechende Anfrage des GA hatte die Staatsanwaltschaft damit beantwortet, dass keine Haftgründe vorlägen. Warum sich die Einstellung der Ermittlungsbehörden nun geändert hat, war am Sonntag nicht zu erfahren.

Es war vor allem die Untätigkeit der Justiz gewesen, die eine Mutter dazu bewogen hatte, sich am 9. April bei der Lokalredaktion zu melden. Und auch wenn sich die Frau am Sonntag auf Anfrage erleichtert zeigte, wiederholte sie ihre Kritik. "Ich bin nach wie vor entsetzt über die Justiz", meinte die Oberkasselerin, deren Sohn im November 2012 Opfer der Bande geworden war.

Sie frage sich, wie lange sich das Ganze ohne öffentlichen Druck hingezogen hätte. "Ich weiß nicht, ob ich meinem Sohn noch einmal raten würde, bei der Polizei auszusagen", fasste die Mutter ihre Erlebnisse zusammen.

Was die Oberkasselerin vor allem empört: Weil die mutmaßlichen Täter so lange weiter ihr Unwesen treiben konnten, seien die Zeugen in Gefahr gebracht worden. Insgesamt sieht die Mutter die Gefahr noch nicht gebannt: "Ich habe meinem Sohn gesagt, er soll sich nun frei fühlen, aber trotzdem mit wachsamem Blick unterwegs sein." Schließlich sei der Rest der Bande weiterhin auf freiem Fuß. Die Polizei betonte jedoch gestern, dass die Ermittlungen des Kriminalkommissariats 32 und der Staatsanwaltschaft Bonn "zu den Tatbeiträgen der beiden

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