Sportanlage Am Stingenberg Oberkassel bekommt Kunstrasen

OBERKASSEL · Zur einen Seite die dramatisch aufragenden Felsen der Steinbrüche, zur anderen der Blick über den Ort hinweg zum Rhein: Was die Aussicht betrifft, ist die Sportanlage am Stingenberg in Oberkassel wohl eine der schönsten in der Region. Bald schon wird auch der Platz zum Ambiente passen: Während der Sommerpause lässt das Sport- und Bäderamt den Tennenplatz in einen Kunstrasen umbauen, auch die Drainage und Entwässerung der Anlage werden grundlegend saniert. Die Stadt Bonn investiert dafür 700 000 Euro.

 Auf einen sanierten Sportplatz samt Kunstrasen am Stingenberg freut sich Uwe Gierlich, Vorsitzender des Oberkasseler Fußballvereins.

Auf einen sanierten Sportplatz samt Kunstrasen am Stingenberg freut sich Uwe Gierlich, Vorsitzender des Oberkasseler Fußballvereins.

Foto: Max Malsch

Damit ist auch das lange Hin und Her um den Kunstrasen in Oberkassel beendet. Denn bereits 2011 sollte die Bezirkssportanlage in Oberkassel an der Reihe sein, doch der Termin verschob sich immer wieder, ebenso die Prioritätenliste der Stadt Bonn. Bereits seit 2007 habe sich der Oberkasseler Fußballverein dafür eingesetzt, dass die inzwischen mehr als 500 Mitglieder auf einem Kunstrasen spielen und trainieren können, sagte der Vereinsvorsitzende Uwe Gierlich. Doch das lange Warten sei nun vergessen. "Wir freuen uns einfach, schließlich ist es nicht selbstverständlich, dass eine Stadt, letztlich die Gemeinschaft, so etwas finanziert."

18 Jugend-, drei Senioren-, eine Damen- und eine Alte-Herren-Mannschaft hat der reine Fußballverein. "Wir bemühen uns um die Jugendarbeit, haben sehr gute Trainer. Aber die Erfahrung zeigt, dass Vereine ohne Kunstrasen auf lange Sicht gerade für den Nachwuchs nicht so attraktiv sind", sagte Gierlich. Probleme habe die Anlage vor allem auch bei Regen gemacht. "Es gab Wochenenden, da stand ich hier als Trainer bis kurz unterm Knie im Wasser." Weil die Entwässerungsanlage des Platzes defekt war, wird sie nun saniert, außerdem ein Regensammler und ein Regenrückhaltebecken eingerichtet. Anschließend wird das Profil des Sportplatzes erneuert, mit einer Tragschicht versehen und der Kunstrasenbelag aufgebracht. Das Spielfeld erhält rundum einen Pflasterweg für Spieler und Zuschauer.

Die Stadtverwaltung hat daraufhin gewiesen, dass es während der Arbeiten zu Störungen und Behinderungen kommen kann. Umfangreiche Erdarbeiten könnten bei trockenem Wetter für Staub sorgen, heißt es in einer Mitteilung der Verwaltung. Es müsse zudem mit höherem Verkehrsaufkommen im Zufahrtsbereich Am Stingenberg und in der Adrian-straße gerechnet werden. Zu Behinderungen komme es während der Arbeiten auch auf dem Fußweg zwischen dem zukünftigen Kunstrasenplatz und dem höher gelegenen Rasenplatz der Anlage, da dort eine Baustraße aufgeschüttet wurde.

Wenn alles nach Plan läuft und das Wetter mitspielt, sollen die Bauarbeiten bis Ende August abgeschlossen sein - pünktlich also zum Start der kommenden Saison. "Wenn das klappen sollte, wäre es natürlich toll, wenn nicht, kommen wir aber auch zurecht", sagte Uwe Gierlich. Ende Mai hatte der Oberkasseler Fußballverein eine Kooperation mit der Stadt Königswinter geschlossen und kann so auch die Peter-Breuer-Sportanlage in Dollendorf nutzen (siehe Kasten).

Die Oberkasseler Jesus-Maria-Josef Junggesellen-Schützenbruderschaft, die traditionell ihr Königsschießen auf dem Ascheplatz veranstaltet hat, wird wie schon in diesem Jahr auch in Zukunft auf den Parkplatz an der Sportanlage ausweichen.

Kooperation mit Königswinter

Wegen Platzmangels ist der Oberkasseler FV eine Kooperation mit derStadt Königswinter eingegangen. Seit Ende Mai können dieMannschaften des Oberkasseler Fußballclubs auf derPeter-Breuer-Sportanlage in Dollendorf trainieren – und zwar zu dengleichen Konditionen wie Königswinterer Vereine. Die Sportanlagewird von Königswinterer Vereinen nur spärlich genutzt: Lediglicheine Mannschaft des Dollendorfer Sportvereins Königswinter sowieLeichtathleten trainieren dort regelmäßig. Von den rund 290kickenden Jugendlichen des Oberkasseler FV kommen rund 120 ausKönigswinter. hjh

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