Bücherfest in Oberkassel Nicht alle bekamen einen Platz

OBERKASSEL · Einige ihrer Bücher will Brigitte Schmitz loswerden, genauer gesagt, ein ganzes Regal voll. Ihre Taschenbücher habe sie schon weggeworfen, sagte die 70-jährige Oberkasselerin, als sie vom ersten Bücherfest der katholischen öffentlichen Bücherei erfuhr.

 Karin Wendland bei der gemeinsamen Lektüre mit (von links) Julius, Laurin, Lina, Annik und Jule.

Karin Wendland bei der gemeinsamen Lektüre mit (von links) Julius, Laurin, Lina, Annik und Jule.

Foto: Max Malsch

Dort bot sie am Samstag Romane, Lexika, Kinderbücher und diverse Ausgaben der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft Darmstadt an. Das Geschäft lief nicht überragend, aber immerhin: "Das Standgeld habe ich raus."

Für fünf Euro und einen Kuchen konnte man sich einen Stand im Pfarrheim aufstellen und die Bücher zum Verkauf oder Tausch anbieten, die man selber nicht mehr braucht. Die 30 Tische im Saal waren allesamt besetzt, und mehr gingen nicht hinein. "Ursprünglich wollten wir nur 24 Tische aufbauen", sagte Christian Schnieders, Leiter der Bücherei.

Aufgrund großer Resonanz habe man aufgestockt, aber acht Interessenten trotzdem nicht unterbringen können. Die Zahl der Käufer war allerdings nicht so groß. "Die Verkäufer sagen, es waren nicht so viele Leute da", so Schnieders. Sie würden alle bei der nächsten Ausgabe der Veranstaltung wieder kommen , allerdings sollte man es in den November verlegen.

Neben dem Bücherverkauf gab es Lesungen, nachmittags außerdem Musik vom Blockflötenensemble "Fluturas", bestehend aus Leiterin Elisabeth Braselmann, Bernhardine Schöneseiffen, Christel Groß und Sigrid Noss. Danach erzählte die Bonner Autorin Karin Wendland Kindern eine Geschichte aus ihrer Traumpäckchenpostboten-Reihe.

Es ging in die Tiefsee, wo der Oktopus Tintulus, seines Zeichens Polizist, sich mit Trompetenfischen und Pistolenkrebsen herumschlagen musste. In "Tintulus und die Tiefseeschießerei" kämen nur Tiere vor, die es wirklich gibt, auch wenn sie merkwürdige Namen tragen, sagte Wendland.

Das kam gut an bei den Kleinen. Abends erlebten Erwachsene "Ahl Bilder un Verzällcher us Kaassel". Oberkasseler lasen Texte von rheinischen und heimischen Schriftstellern in Oberkasseler Mundart. Dazu gab es alte Ansichten vom Ort und seiner Umgebung aus dem reichen Fundus des Oberkasseler Heimatvereins. Ein Abend mit nostalgischer Heimatatmosphäre.

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