Training mit einer FC-Ikone Nachwuchskicker des FV Oberkassel beim Fußball-Feriencamp

OBERKASSEL · Er war einer der echten "Typen" im Fußball und dem 1. FC Köln auch emotional tief verbunden. Dirk Lottners präzise Freistöße waren oft spielentscheidend und landeten häufig unhaltbar im Netz des gegnerischen Tores.

 36 Nachwuchskicker des FV Oberkassel haben Riesenspaß beim Fußball-Feriencamp von Dirk Lottner.

36 Nachwuchskicker des FV Oberkassel haben Riesenspaß beim Fußball-Feriencamp von Dirk Lottner.

Foto: Kubik

In dieser Woche hatten 34 Youngster des Oberkasseler Fußballvereins (OFV) Gelegenheit, mit dem Ex-Profi zu trainieren, und zwar im Rahmen des Fußball-Feriencamps des OFV auf dem Fußballplatz am Stingenberg: Von Montag bis Donnerstag trainierten die Nachwuchskicker zwischen sechs und 13 Jahren täglich von zehn bis 16 Uhr mit den Coaches von "Lottes Kickerschule", wie sich die Fußballschule in Anlehnung an Lottners Spitznamen nennt. Heute gibt es dann noch ein vereinsinternes Training zum Abschluss des Feriencamps.

"Ich habe Dirk Lottner auf einer Trainertagung von 'Komm mit', dem Kooperationspartner des DFB im Bereich der Jugendarbeit, in Malgrat de Mar bei Barcelona kennengelernt", erläutert Kai Wabnitz die Entstehungsgeschichte des Camps. "Komm mit" bietet Kinder- und Jugendtrainern die Möglichkeit sich weiterzubilden. "Lottner hat im letzten Jahr eine Fußballschule in Hürth eröffnet und bietet in diesem Rahmen auch Camps an.

Wir sind schnell ins Gespräch gekommen und haben dann direkt Nägel mit Köpfen gemacht", so der 45-jährige selbstständige Projektmanager, der die E-Jugend trainiert, seit sein Sohn vor sieben Jahren dem Verein beitrat. "Das ist für unseren Verein natürlich fantastisch, dass die Youngster die Gelegenheit haben, mit einem Ex-Profi zu trainieren", findet auch Stefan Haufer, der von 1990 bis 2013 als Trainer die Bambini-Abteilung des Vereins geleitet hat.

Und das Camp ist wirklich etwas Besonderes: "Ganz erstaunlich ist auch der relativ hohe Anteil von Mädchen", freut sich Wabnitz. Sieben der 34 Teilnehmer sind weiblich. Der Höhepunkt des Trainingscamps war dann am Donnerstag "Lottes Kickerolympiade": Bei verschiedenen Technikübungen konnten die Kids Punkte sammeln, und zum Abschluss gab es dann wie jeden Tag ein Turnier. Die Punkte gingen jedoch nicht an die jeweilige Mannschaft, sondern jeder Teilnehmer sammelte durch Siege und Tore seine eigenen Punkte. "Wir spielen auch im regulären Training sehr viele Turniere. Mein Credo ist: Durch Spielen lernen Kinder am meisten", erläutert Wabnitz seine Philosophie.

"Ich bin wirklich begeistert - die Kids waren echt gut und da sind ein paar dabei, aus denen wirklich mal gute Profis werden könnten", freut sich auch Lottner über eine erfolgreiche Woche. Der gebürtige Kölner begann seine Laufbahn als Fußballer im Jahr 1985 bei Rot-Weiß Zollstock, anschließend wechselte er zu Fortuna Köln von wo aus "Lotte" 1990 den Sprung in den Profi-Fußball schaffte. 1997 wurde er der Domstadt vorübergehend untreu und wechselte zu Bayer Leverkusen, wo er auch Champions-League-Erfahrung sammeln konnte.

1999 kam dann endlich zusammen, was zusammen gehörte, und "Lotte" wechselte zum 1. FC Köln, für den er in den folgenden Jahren über 160 Spiele absolvierte. Lange Zeit führte er die Geißböcke, für die er über 50 Tore schoss, auch als Kapitän auf das Spielfeld: So zum Beispiel im legendären Aufstiegsjahr 2000 unter Trainer Ewald Lienen. Sein letztes Spiel im Kölner Stadion krönte Lottner mit einem sehenswerten Treffer und einer emotionalen Verabschiedung von "seinem FC".

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