Maikönigspaar in Oberkassel Kerstin bricht alle Rekorde

OBERKASSEL · Eine Maikönigin ist teuer: Mehr als 1000 Euro sind bei der Versteigerung der Jesus-Maria-Josef Junggesellen-Schützenbruderschaft für Kerstin Keil zusammengekommen.

 Kerstin Keil und Jörg Brauer wollen jetzt auch Schützenkönigspaar werden.

Kerstin Keil und Jörg Brauer wollen jetzt auch Schützenkönigspaar werden.

Foto: Max Malsch

"Soweit ich weiß, ist das der höchste Betrag, der jemals erzielt wurde", sagte der Zweite Brudermeister Dominik Dörr. Die Versteigerung läuft in der Mainacht nach dem amerikanischen Prinzip ab: Es müssen mindestens zehn Cent geboten werden, die der Auktionator dann direkt einsammelt. Wer das letzte und höchste Gebot abgibt, hat auch die Maikönigsehre inne.

In diesem Jahr bekam die der Panzergrenadier Jörg Brauer (24). Den Preis bezeichnete er, ganz Kavalier, als "angemessen". Sonst nur Tarnflecken-Uniform gewohnt, schmiss er sich zum Maifest im Oberkasseler Bürgerpark in einen schicken Frack. "Maikönig zu sein ist ein Traum, wenn man hier aufgewachsen ist", sagte er.

Deshalb hatte er den Walzer kurz vor dem festlichen Einmarsch in Begleitung des Tambourcorps Grün-Weiß-Oberkassel mit seiner Königin Kerstin noch schnell den traditionellen Maitanz-Walzer geübt.

Dass sie zunächst aus einer Lostrommel gezogen und dann ersteigert wurde, störte sie nicht. "Da ist ja nichts Schlimmes bei, wir kennen das alle und haben Spaß daran", sagte die 21-Jährige, die gerade ihre Ausbildung zur Erzieherin macht. Beide wollen beim Schützenfest nun auch Schützenkönigspaar werden.

Trotz aller Ausgelassenheit, Kerstin Keil war vor dem Festakt sehr nervös. So nervös, dass sie beim Essen mit dem alten Maikönigspaar im Restaurant ihren Strauß vergaß. Den musste Vater Armin Keil dann eilig holen, bevor der Umzug begann.

Dementsprechend lange wartete Präses Norbert Grund, bis er das Paar krönen konnte, aber die Besucher verziehen dem Paar die Verspätung. Erstmals war das Maifest nahe des Pfarrheims, weil die Junggesellen-Schützen mit schlechtem Wetter gerechnet hatten.

"Den Hof haben wir vorsichtshalber überdacht, aber es blieb dann doch trocken", sagte Dörr. Ob auch im kommenden Jahr dort gefeiert wird, wolle man noch entscheiden. Auf jeden Fall sei der Aufbau leichter gefallen: Die schweren Gestänge für das Zelt mussten nicht so weit geschleppt werden.

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