Oberkasseler Schüler spenden für Haiti Hilfe aus der Ausweglosigkeit

OBERKASSEL · Sie haben Kuchen gebacken, Spenden für die Tombola besorgt, Geld bei Nachbarn gesammelt, Meisennistkästen gebastelt und sich dabei mächtig ins Zeug gelegt.

 5000 Euro für Haiti: Die Schülerinnen und Schüler des Ernst-Kalkuhl-Gymnasium übergaben am Mittwoch die Spende an den Verein Integer.

5000 Euro für Haiti: Die Schülerinnen und Schüler des Ernst-Kalkuhl-Gymnasium übergaben am Mittwoch die Spende an den Verein Integer.

Foto: Anke Vehmeier

Unter dem Motto "Schüler helfen Schülern" haben Jugendliche des Ernst-Kalkuhl-Gymnasiums einen bemerkenswerten Spendenerfolg erzielt, den Reinerlös von 4000 Euro. Eltern stockten die Summe mit ihren Spenden auf 5000 Euro auf. Das Geld haben die Schüler nun an den Verein "Integer - die ganze Welt" übergeben.

Der Verein und das Ernst-Kal-kuhl-Gymnasium unterstützen die "École Notre Dame de la Médaille Miraculeuse", eine Schule für Waisen und Slumkinder in Cap Haïtien auf Haiti. "Den Verein haben wir 2010 nach dem verheerenden Erdbeben gegründet und sind seitdem mit zahlreichen Aktionen aktiv, wie in jedem Jahr am Sozialtag", berichtet die Vereinsvorsitzende und Lehrerin Monika Willcke.

50 Schüler haben sich in diesem Jahr für die gute Sache eingesetzt. "Mit dem Geld werden Impfungen und andere Maßnahmen zur gesundheitlichen Vorsorge ebenso finanziert wie Unterrichtsmaterial und die Ausbildung und Bezahlung der Lehrer", berichtet Willcke. Derzeit werden rund 400 Kinder unterrichtet - vom Grundschulalter bis zu den weiterführenden Klassen. Maria-Josée Franz nahm am Mittwoch den Scheck der Schüler entgegen. Sie ist die Schwester der Schulleiterin in Haiti, wohnt in Bonn und organisiert von hier aus die deutschen Hilfsprojekte.

"Die Arbeit des Vereins Integer ist sehr wichtig. Die Kinder in der Schule und dem Waisenhaus hätten sonst niemals eine Perspektive. Ausweglosigkeit ist die Realität im Slum", sagt Franz. "Die Unterstützung aus Oberkassel ist enorm wertvoll, um den Kindern eine Chance zu geben", so die Bonnerin.

Sie besucht die Einrichtungen auf dem westlichen Teil der Karibikinsel Hispaniola regelmäßig und berichtet von großen Erfolgen dank der Unterstützung. "Im vierten Jahr in Folge haben alle Kinder die staatlichen Prüfungen, von der Grundschule bis zur mittleren Reife, bestanden. So haben sie die Möglichkeit, eine weiterführende Schule zu besuchen oder eine Ausbildung zu machen. Sie wissen, dass Bildung der einzige Weg ist, den Slum zu verlassen", sagt Franz.

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