Kommentar Es bewegt sich was

Auch die Vertreter der Stadtwerke Bonn (SWB) haben bei dem Ortstermin in Oberkassel eingesehen: Der Bahnübergang an der Zipperstraße weist wegen der baulichen Enge und der verschiedenen Wegebeziehungen erhebliche Gefahrenstellen auf.

Bislang haben die SWB immer darauf verwiesen, dass sie alle gesetzlich erforderlichen Vorkehrungen zum Schutz der Passanten umgesetzt haben. Diese Behauptung trifft sicherlich zu, aber Mindestanforderungen reichen eben an der Zipperstraße nicht aus. Das beweist die traurige Bilanz von zwei Toten in nur zwei Jahren.

Das Dilemma an den Bahnübergängen ist bekannt: Sind die Halbschranken zu lange geschlossen, trauen sich die Fußgänger trotz Rotlichts und Andreaskreuz über die Gleise. Und das kann fatale Folgen haben.

Allerdings: Wenn die Ordnungsbehörden aktiv werden und "Rotsünder" an den Gleisen bestrafen, dann ist der Aufschrei laut. So geschehen im Frühjahr 2013, als die Polizei über Tage den Bahnübergang an der Alsstraße kontrolliert hat. Bußgelder von 373,50 Euro pro Person waren die Folge - ebenso lautstarke Proteste.

Eine optimale Lösung ist noch keinem eingefallen, und deshalb muss sowohl an die SWB als auch an die Fußgänger appelliert werden, alles zu tun, um das unerlaubte Queren der Bahngleise zu unterbinden.

Für die SWB bedeutet das: bestmögliche Sicherheitsvorkehrungen am Übergang treffen. Und für Fußgänger, Radfahrer und motorisierte Verkehrsteilnehmer lautet der Appell: Eine rote Ampel darf keinesfalls missachtet werden.

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