Mini-Fotoalben Bastlerinnen testen "Scrapbooking"

OBERKASSEL · Entspannt saßen die Frauen um den großen Tisch herum, hörten ruhige Musik und bastelten Mini-Fotoalben. Viel geredet wurde dabei nicht. "Wir sind alle total konzentriert, um keine Fehler zu machen", erklärte Petra Fußhöller.

 Mini-Fotoalben bastelten (v.l.) Anja Girolstein, Petra Fußhöller, Angela Zwidberg, Iris Strelow, Susanne Kress und Lara Guglielminetti.

Mini-Fotoalben bastelten (v.l.) Anja Girolstein, Petra Fußhöller, Angela Zwidberg, Iris Strelow, Susanne Kress und Lara Guglielminetti.

Foto: Stefan Knopp

Viel falsch machen könne man dabei aber eigentlich nicht, meinte Iris Strelow, die die Teilnehmer an diesem Workshop am Samstag im Kulturzentrum in Oberkassel instruiert hatte. Das "Scrapbooking" kommt aus den USA und ist ein sehr vielseitiges Bastelhobby. Dabei wird dickes vorgedrucktes Papier zurechtgeschnitten und mit "Washi-Tape" zu Heften aneinandergeklebt.

Dieses Klebeband aus Reispapier kommt aus Japan und lässt sich notfalls leicht wieder ablösen, wenn man etwas korrigieren möchte. Das Ganze kann man dann noch mit Aufklebern oder anderen Dekorationen versehen und in einen schönen Umschlag verpacken. Fertig ist das individuelle Fotoalbum.

"Es hat eine Grundgröße von 17 mal 13 Zentimetern", so Strelow. Auf diese Weise passen ausgedruckte Fotos gut hinein. Aber braucht man so etwas im Zeitalter digitaler Fotografie überhaupt noch? Auf jeden Fall, meinte Susanne Kress vom Kunststudio Oberkassel, das im Kulturzentrum im Alten Rathaus untergebracht ist. "Die meisten wollen die Fotos noch ansehen", meinte sie. "Und es ist so viel lustiger zu gucken."

Das habe einen ganz anderen Reiz, als die Bilder nur auf dem Rechner zu haben, sagte Strelow, die die Materialien zum Basteln dieser Alben in ihrem Shop "@Irishteddys" in Plittersdorf verkauft. "Da guckt man nur kurz mal drüber. Im Fotoalbum kann man sie noch mit kleinen Notizen versehen." Und man könne diese Alben gut verschenken.

"Das macht unglaublich Spaß", fand Kress. Es gibt eine Gruppe, die sich regelmäßig trifft, um zu basteln - "da sind auch Männer dabei". Die Idee dabei: "Man kann sich zusammensetzen, Ideen und Lösungen zu Problemen gemeinsam finden, die man alleine nicht kriegt", erklärte Strelow. "Und für schlechtes Sommerwetter ist das Hobby immer gut", fügte sie mit Blick auf Sturmtief Zeljko hinzu.

"Das kann jeder", sagte Angela Zwidberg. "Ich hab's auch hingekriegt." Sie arbeitet normalerweise mit einem Elektroschneidegerät, das sehr leicht einprogrammierte Muster in Papier schneiden kann. Jetzt musste sie mit einer Schere hantieren, was für sie ungewohnt ist.

Zwidberg, die die Kursleiterin gut kennt, kam extra aus Luxemburg nach Oberkassel, um an dem Workshop teilzunehmen. "Der Bastler an sich nimmt auch lange Wege in Kauf", kommentierte Strelow. Auch die anderen Teilnehmer waren etwas länger gefahren: Petra Fußhöller kommt aus Brohl am Rhein, ihre Schwester Anja Girolstein aus Bad Breisig und Lara Guglielminetti, die die Workshopteilnahme zum Geburtstag geschenkt bekommen hatte, war immerhin aus Sankt Augustin angereist. Aus Oberkassel war nur Kress anwesend. Sie hofft, dass die Veranstaltungen des Kunststudios und des Kulturzentrums auch irgendwann im Ort selbst bekannter werden.

Die nächste Veranstaltung des Kunststudios am 22. August dreht sich um Aquarell-Skizzen. Infos auf www.kunststudio-ok.de.

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