Oberkasseler Bürger ehren Gottfried Kinkel 20 Termine zum 200. Geburtstag

OBERKASSEL · Gottfried Kinkel, Theologe, Dichter, Demokrat und Verfechter der Revolution von 1848, wurde am 11. August 1815 in Oberkassel geboren.

 Von Bonn aus beeinflussten Gottfried und Johanna Kinkel mit ihren Gedichten und politischen Ideen die deutsche Demokratiebewegung im 19. Jahrhundert, bevor sie 1850 ins Exil gingen.

Von Bonn aus beeinflussten Gottfried und Johanna Kinkel mit ihren Gedichten und politischen Ideen die deutsche Demokratiebewegung im 19. Jahrhundert, bevor sie 1850 ins Exil gingen.

Foto: Stadtmuseum Bonn

Zu seinem 200. Geburtstag in diesem Jahr hat sich gut ein Dutzend Bürger zusammengetan, um ein umfangreiches Programm zu Ehren Kinkels auf die Beine zu stellen. 20 Veranstaltungen sind im Laufe des Jahres geplant - allesamt ehrenamtlich organisiert und fast alle kostenlos.

Gemessen an der Rolle, die Gottfried Kinkel in der deutschen Demokratiebewegung des 19. Jahrhunderts gespielt habe, sei er heute fast vollständig in Vergessenheit geraten, sagt Hermann Rösch, der einst über den Oberkasseler als Dichter als Vertreter des Vormärzes promoviert und mehrere Bucher über Kinkel und seine Frau Johanna geschrieben hat. "Zu Lebzeiten war er in ganz Deutschland bekannt und wurde als Dichter, glänzender Redner, Professor und Kämpfer der Demokratiebewegung geschätzt." Diese Wertschätzung wollen die Initiatoren nun wiederbeleben.

Zwei Wettbewerbe loben die Organisatoren aus: Schüler können sich mit ihren Facharbeiten zu Kinkel oder Projekten in den siebtem bis neunten Klassen bei Christine Koropp von Jugendkultur vor Ort bewerben. Außerdem sind Künstler aufgerufen, bis zum 1. August bei den Koordinatoren des Projekts, Klaus Busch und Klaus Großjohann, "Kunst zu Kinkel" einzureichen. Zu den Veranstaltungen gehören auch mehrere Vorträge im September, zu Kinkel und seiner Frau Johanna, ihrem Wirken und literarischen und politischen Umfeld, ebenso Buchvorstellungen.

Hermann Rösch plant zwei Radtouren durch Bonn auf den Spuren Kinkels im Juni und September. Hans-Peter Bürkner möchte eine Reise nach Zürich organisieren, um dort auf den Spuren Kinkels und August Bebels zu wandeln. Susanne Kuhfuß wird Texte Kinkels zur Ahr lesen. "Ich war sehr beeindruckt. Der Gefühlssozialist zeigt sich deutlich in diesen Texten. Kinkel versucht zu ergründen, warum es den Menschen dort so schlecht geht."

Der Heimatverein Oberkassel, der eine umfangreiche Sammlung mit Exponaten zu Gottfried Kinkel hat, plant zum 40-jährigen Vereinsjubiläum im Juni eine Ausstellung. Außerdem sind für den 11. August eine große Eröffnungsveranstaltung und eine Würdigung am Kinkel-Denkmal geplant. "Ich freue mich sehr, dass neben dem Heimatverein so viele andere Menschen sich beteiligen", so der Vorsitzende Sebastian Freistedt.

Weitere Informationen zum Projekt "Kinkel 200" und allen Veranstaltungen im Programm gibt es unter www.kinkel200.de. Infos zum Schülerwettbewerb finden sich unter www.jugendkultur-vor-ort.de

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