Waldwoche im Ennert Nüsse verstecken wie ein Eichhörnchen

BEUEL · Im Wald brauchen die Kleinen des Pius-Kindergartens nicht viel, um sich zu beschäftigen. Sie spielen mit Stöcken und Steinen, verstecken Erdnüsse wie Eichhörnchen oder sammeln Kräuter, um damit später einen Quark anzurichten.

 Für die Kinder des Pius-Kindergartens hielt der Ennertwald einige Überraschungen bereit, die es zu entdecken galt.

Für die Kinder des Pius-Kindergartens hielt der Ennertwald einige Überraschungen bereit, die es zu entdecken galt.

Foto: Nicolas Ottersbach

"Bei der Waldwoche kommen die Kinder richtig aus sich heraus und trauen sich Sachen, die sie sonst nicht machen", sagte Inge Steinmetz, die das Projekt mit den Umweltpädagogen Olaf Stümpel und Ute Müller vom Verein Zukunft, Umwelt, Bildung (ZUB) aus Tannenbusch leitete. Mehr als 35 Kinder verbrachten in der vergangenen Woche täglich zweieinhalb Stunden im Ennertwald.

Mit Rollenspielen brachte Steinmetz den Kindern etwas über den Wald bei. Sie bewachten als Vögel ihre Nester und brüteten fiktive Eier aus. Schnell verselbstständigten sich solche Spiele, weil die Kinder neugierig seien und ihre Umgebung erforschten, so Stümpel. Beim Brennnesselpflücken waren die Kleinen zunächst etwas ängstlich, weil sie befürchteten, sich zu verbrennen. "Aber auch beim Tee trinken pikste das gar nicht", erzählte ein Mädchen. Der Trick: Vorher wurden sie in einer Plastiktüte sanft geknetet. "Auch motorisch sorgen die Ausflüge für eine Weiterentwicklung", sagte Inge Steinmetz. Durch das unebene Gelände im Wald und die vielen Hindernisse suche man sich eigene Wege und balanciere auch mal über Baumstämme, wenn es keinen Pfad gebe.

Finanziert wurde das Projekt, dass der Pius-Kindergarten mittlerweile zum dritten Mal machte, durch Eltern und Spenden. Mütter und Väter bezahlten für die ganze Woche zehn Euro pro Kind, die Johannes-Nepomuk-Stiftung hatte 1400 Euro bei der Hochkreuz Augenklinik eingesammelt und dem Förderverein übergeben. "Die Kinder sollen den Wald in der unmittelbaren Nähe ihres städtischen Lebensumfeldes erleben und sich in der Natur wohlfühlen", sagte Stiftungsvorstand Ralf Birkner. Ein eigens organisierter Bustransfer brachte die Kinder sogar morgens hin und mittags wieder zurück. Ob es auch im nächsten Jahr eine Waldwoche geben wird, ist nicht klar. "Wir müssen sehen, dass genug Geld da ist", sagte Bianca Quadt vom Förderverein. Aber es sei auf jeden Fall das Ziel, die Kleinen wieder in den Wald zu schicken.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort