Königswinterer Straße Tempo 30 auf kürzerem Abschnitt

BEUEL · Eine Mehrheit aus der Beueler Koalition von SPD und Grüne hat sich in der Bezirksvertretung Beuel dafür ausgesprochen, die Geschwindigkeit auf der Königswinterer Straße zunächst für die Zeit einer einjährigen Testphase von 50 km/h auf 30 zu reduzieren.

 Um den Lärm zu reduzieren, könnte auf der Königswinterer Straße bald probeweise Tempo 30 gelten.

Um den Lärm zu reduzieren, könnte auf der Königswinterer Straße bald probeweise Tempo 30 gelten.

Foto: Max Malsch

Allerdings wollen die Beueler Bezirksverordneten das Projekt auf einem anderen Abschnitt durchführen lassen, als es der Vorschlag der Verwaltung vorsieht. Die Beueler CDU hat sich hingegen klar gegen das geplante Tempo-30-Pilotprojekt positioniert.

Geht es nach der Empfehlung der Bezirksvertretung, wird das Teilstück zwischen der Dornenkreuzstraße und der Mehlemstraße in eine Tempo-30-Zone umgewandelt. Die Verwaltung hatte dafür den Abschnitt zwischen der Straße Auf dem Grendt und Rastenweg vorgesehen. Diesen Änderungsantrag begründen die beiden Fraktionen damit, dass sie sich bereits vor rund einem Jahr für eine Verkürzung des Abschnittes ausgesprochen hatten.

Auf diesen Kompromiss hatte sich die rot-grüne Koalition im Januar vergangenen Jahres verständigt, nachdem die Bürgervereine von Limperich und Ramersdorf Protest gegen die Einführung von Tempo 30 auf der Hauptverkehrsstraße angemeldet hatten.

Während der Sitzung der Bezirksvertretung wurde das umstrittene Projekt ausführlich diskutiert. "Ich glaube nicht, dass das der richtige Ansatz ist", sagte Guido Déus (CDU). Der Stadt- und Bezirksverordnete befürchtet vor allem, dass sich der Verkehr durch die Temporeduzierung auf der Königswinterer Straße auf Schleichwege durch die angrenzenden Wohngebiete verlagert. "Die Grünen haben flächendeckendes Tempo 30 im Stadtgebiet für sich als Ziel erklärt." Dieses Ziel halte die CDU grundsätzlich für falsch.

Dieser Darstellung widersprach Bezirksbürgermeister Werner Rambow (Grüne). Von dem Ziel einer flächendeckenden Tempo-30-Zone hätten die Grünen Durchfahrtstraßen ausdrücklich ausgenommen. "Unsere Ziele formulieren wir immer noch selbst." Es handle sich bei dem ausgewählten Abschnitt vielmehr um ein Teilstück, das besonders stark lärmbelastet sei. Auch setzten sich die Anwohner genau dort seit Jahren für eine Verringerung der Geschwindigkeit ein, um für größere Verkehrssicherheit zu sorgen. Das Ergebnis der Testphase sei offen. "Ich möchte keine Politik aufgrund von Befürchtungen machen, sondern aufgrund von Erkenntnissen", pflichtete ihm Andreas Hartl (SPD) bei.

Wie berichtet, will die Bonner Stadtverwaltung probeweise die Höchstgeschwindigkeit auf insgesamt vier Hauptverkehrsstraßen im Stadtgebiet reduzieren. Ob das umstrittene Pilotprojekt im Frühsommer starten wird, hängt nun von der Entscheidung des Hauptausschusses des Bonner Rats ab, der voraussichtlich Ende März das Thema behandelt.

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