Finkenberg Stadtförsterei befreit Felswand von Sträuchern und Müll

LIMPERICH · Der Arbeitsplatz mutete alpin an: Mehrere Tage lang standen die Mitarbeiter von Stadtförster Sebastian Korintenberg im Steilhang des Finkenbergs und befreiten die Basaltblöcke von Gestrüpp, Bäumen und sorglos in die Natur geworfener Hausmüll.

 Karl Wengenroth (rechts) dankt einem städtischen Mitarbeiter für den körperlich anstrengenden Einsatz am Finkenberg.

Karl Wengenroth (rechts) dankt einem städtischen Mitarbeiter für den körperlich anstrengenden Einsatz am Finkenberg.

Foto: Holger Willcke

Der Job war körperlich anstrengend, aber unumgänglich. Seit etwa sieben Jahren hatte niemand mehr Hand an die wuchernde Natur gelegt, was dazu führte, dass die Basaltwände des ehemaligen Steinbruchs völlig zugewachsen waren.

"Wegen des dichten Bewuchses konnte die Sonne die Basaltsteine kaum noch erwärmen. Was zur Folge hat, dass wärmeliebende Pflanzen und Tiere sich an dem Steilhang nicht mehr angesiedelt haben. Das wird sich in diesem Jahr ändern", erklärte Korintenberg in einem Gespräch mit dem GA.

Karl Wengenroth, Vorstandsmitglied des Bürgervereins Limperich und sachkundiger Bürger im Umweltausschuss, dankte der Stadtförsterei für ihren anstrengenden Job: "Diese Arbeiten sind ungemein wichtig für den Erhalt der Artenvielfalt am Finkenberg. Es gibt viele Pflanzen- und Tierarten, die ihren Lebensraum nach der Sonne und der damit verbundenen Wärme aussuchen."

Der Basalthang und der ehemalige Steinbruch sind die letzten Zeitzeugen ihrer Art am Finkenberg. Nach Auskunft von Wengenroth wurden die übrigen Steinbrüche mit Hausmüll zugeschüttet und begrünt. Von der Abbruchkante bis zum Fuß des Steinbruchs misst der Steilhang ungefähr 35 Meter Höhe. "Ursprünglich war der Finkenberg an dieser Stelle mindestens noch mal 30 Meter höher. Daran kann man sehen, wie viel Basalt hier abgebaut worden ist", so der Limpericher.

Die Baumstämme wird die Stadtförsterei aus dem Taleinschnitt herausziehen und an die Holzindustrie verkaufen. Das Astwerk aus den Baumkronen wird liegen gelassen und soll verrotten. "Bei der Entbuschungsaktion haben wir sieben Säcke Hausmüll und ein verrostetes Fahrrad eingesammelt", sagte Korintenberg. Die Forstarbeiter haben im Steinbruch auch ein Kriegsrelikt entdeckt: einen sogenannten "Ein-Mann-Splitterbunker".

Wenn die letzten Arbeiten absolviert sind, können Spaziergänger den freien Blick auf den Basalthang bewundern. "Aber bitte den Trampelpfad nutzen und nicht quer durch die Natur gehen. Und bitte nicht den Basalthang hochklettern", appellierte Korintenberg an alle Wanderer.

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