Beueler Metropoliekirche Orthodoxe Christen der gesamten Region feiern ihren Ostergottesdienst

LIMPERICH · Die als Symbol betrachteten roten Eier überreichte Metropolit Augoustinos am Ostersonntag großen und kleinen Gottesdienst-Besuchern im Kirchhof der Metropolie in Beuel.

 Rote Eier verteilte Metropolit Augoustinos an die orthodoxen Christen.

Rote Eier verteilte Metropolit Augoustinos an die orthodoxen Christen.

Foto: Ebba Hagenberg-Miliu

Besonders die älteren Kirchgänger küssten dem Oberhaupt der Griechisch-Orthodoxen Kirche Deutschlands und Zentraleuropas die Hand oder das goldene Kreuz, während der Chor traditionelle Osterlieder der dritten christlichen Konfession sang. Mit einem freudigen "Christus ist auferstanden" schlugen Alt und Jung dann die Eier aneinander.

Danach konnte die Osterfeier erst mit dem Ei-Genuss und dann mit griechischer Musik sowie Kaffee und Kuchen starten. Eine lange Karwoche mit vielen Gottesdiensten lag da schon hinter den Familien vieler Nationalitäten. In der Nacht zuvor hatten die zahlreichen Gläubigen bei der Osternachtsfeier von Erzpriester Sokratis Ntallis bis weit in den Hof der Metropolie hinein gestanden.

Am sonntäglichen Fest der Liebe nun hatte es Metropolit Augoustinos in der bunt bemalten Metropoliekirche als Zeichen des Triumphes über den Tod körbeweise Blütenblätter über die Gemeinde regnen lassen. In mehreren Sprachen war die Osterbotschaft des Johannes wie ein päpstliches "Urbi et Orbi" von den feierlich gewandeten Priestern gesprochen worden.

Und dann wurde es ganz still, als der Brühler Erzpriester Constantin Miron die Osterbotschaft von Patriarch Bartholomaios aus Istanbul verlas. Der "Papst der Orthodoxen" wird Mitte Mai nach 20 Jahren wieder Deutschland und auch Bonn besuchen.

"In unseren Tagen werden wie besessen die Trommeln des Todes geschlagen. Einige glauben, die Tötung unserer Mitmenschen sei eine lobenswerte Tat", ließ das Oberhaupt aller Orthodoxen verlesen, wohl auch mit Blick auf die Ukraine, wo aktuell das orthodoxe Kreuz vielfach in die Kameras geschwenkt wird.

Nationalismus und religiöser Fanatismus riefen gefährliche Spannungen hervor. "Unglückseligerweise können die Menschen das Anderssein ihrer Mitmenschen nicht ertragen, seien sie politischer, religiöser oder gesellschaftlicher Art." Auf die Mächte der Finsternis antworte die Kirche jedoch mit der Gnade und Kraft des auferstandenen Christus, so Bartholomaios.

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