Limperich Bürgerverein will bei Burg mitreden

BEUEL · Meterhohe Efeuranken und ein fast undurchdringliches Dornengebüsch lassen nur erahnen, dass sich darunter Basaltsteine einer Jahrhunderte alten Befestigung befinden. Die Burg Limperich schläft einen tiefen Dornröschenschlaf.

Doch wenn es nach dem Willen des Bürgervereins Limperich geht, dann soll das alte Gemäuer schon bald aus der Lethargie gerissen und einer Schönheitskur unterzogen werden. Einstimmig beauftragten die Mitglieder des Bürgervereins bei der Jahreshauptversammlung, dass sich der Vorstand gemeinsam mit der Verwaltung, dem Denkmal- und Geschichtsverein Bonn-Rechtsrheinisch sowie den Bonner Funkamateuren über die weitere Nutzung der Burg einigen soll.

An den entsprechenden Gesprächen sollen der Vorsitzende Jürgen Weber-Kölln und die Vorstandsmitglieder Klaus Döen, Wolfgang Lorbetzki sowie Wolfgang Semder teilnehmen. "Wir wünschen uns, dass die Burg in Zukunft als Kommunikationsort und Treffpunkt für Bürger und Vereine genutzt wird", erklärte Weber-Kölln. "In Gesprächen mit allen Beteiligten werden wir unsere Vorschläge unterbreiten."

Derzeit wird das Areal von den Funkamateuren genutzt, die dort seit 1965 residieren. Die Funker möchten jetzt allerdings einen Erbpachtvertrag über 30 Jahre mit der Stadt schließen. Im Gegenzug würden sie sich verpflichten, die Burg auf eigene Kosten und mit Zuschüssen zu sanieren und auszubauen.

Dabei will der Bürgerverein jedoch nicht tatenlos zusehen. "Wir befürchten, dass die Burg dann durch Anbauten verschandelt wird. Wenn es nach unseren Vorstellungen geht, dann wird die alte Burg behutsam und mit viel Fingerspitzengefühl saniert", so Weber-Kölln. Für ihn und seine Vereinskollegen stellen Weinberg, Burg und das Landschaftsschutzgebiet eine Einheit dar, die man auf gar keinen Fall zerstören darf.

Schließlich stammen die Mauerreste aus dem 11./12. Jahrhundert. Eines ist dem Bürgerverein Limperich allerdings ganz wichtig: "Wir wollen die Bonner Funkamateure auf gar keinen Fall aus der Burg vertreiben. Wir setzen uns nur dafür ein, dass die Anlage fachmännisch restauriert wird und dann auch von den Bürgern des Ortes genutzt werden kann." Denn schließlich könne man die Sanierung eines der ältesten Bauwerke der Region nicht aus der Hand geben.

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