Liküra-Festwagen Tüv prüft Karnevals-Fuhrpark

Ramersdorf · Die Festwagen des Liküra-Karnevalszugs befinden sich auf dem Holzweg, genauer gesagt, in der Ramersdorfer Holzgasse. Dort, ganz am Ende des Weges unter einer Autobahnbrücke der A 59, liegt eine riesige Halle, die der Landesbetrieb Straßenbau NRW normalerweise zum Unterstellen und zur Wartung seines Fuhrparks nutzt.

 In einer lockeren Atmosphäre findet die Abnahme statt. Michael Kelz (links) vom Tüv und Ulrich Rosen vom Festausschuss können sich jedenfalls ein Schmunzeln nicht verkneifen.

In einer lockeren Atmosphäre findet die Abnahme statt. Michael Kelz (links) vom Tüv und Ulrich Rosen vom Festausschuss können sich jedenfalls ein Schmunzeln nicht verkneifen.

Foto: Max Malsch

"Wir sind Mieter und dürfen unsere Festwagen außerhalb der fünften Jahreszeit hier parken", erzählt Ulrich Rosen vom Festausschuss. Insgesamt zwölf der jecken Gefährte hat der Festausschuss Liküra-Karneval hier abgestellt. "Und jetzt ist es Zeit, sie aus ihrem Dornröschenschlaf zu wecken und sie langsam auf den großen Umzug am Karnevalssonntag vorzubereiten", erzählt die Geschäftsführerin des Festausschusses, Ulrike Schön.

Unterdessen befestigt "Wagenmeister" Rosen den großen Festwagen, auf dem Liküra-Prinzessin Sarah II. mit ihren Begleiterinnen Annika Birgel und Miriam Hafener am 7. Februar durch die drei Ennert-Orte ziehen wird, an einem Traktor. Es braucht einige Versuche, bis die Deichsel in der richtigen Position ist, damit der Trecker angekoppelt werden kann.

Michael Kelz vom Tüv Rheinland ist amtlich anerkannter Sachverständiger im Außendienst und für die Abnahme der Brauchtumsfahrzeuge extra am Samstagmorgen in die Fahrzeughalle am Ennerthang gekommen: "Ich mache solche Abnahmen zusammen mit einigen Kollegen", erzählt er. "Schließlich kommt hier in Bonn ja so einiges an Fahrzeugen zusammen; es gibt ja noch die Beueler Stadtsoldaten, die Bonner Stadtsoldaten und, und, und . . ."

So richtig fürchten muss sich aber offenbar niemand vor den Inspektionen der Tüv-Prüfer: "Die Wagen stehen ja das ganze Jahr hier im Trockenen und werden nur für die Umzüge verwendet", erzählt der Prüfer, während er mit seiner Taschenlampe kritisch die Aufhängung der Deichsel und die Achse beäugt. "Da geht nicht so viel kaputt und es ist ja hier nicht wie auf dem Dorf, wo die Wagen jedes Jahr neu aufgebaut werden."

"Und Mottowagen haben wir ja auch nicht", erläutert Rosen. So ging denn alles ziemlich flott über die Bühne - nach einer Stunde trugen alle Festwagen eine neue Tüv-Plakette. "Jetzt sind wir fast schon parat für den Straßenkarneval der kommenden Session", freuen sich Rosen und Schön.

Für die Zugteilnehmer gibt es noch einen Termin, bei dem sie sich über Änderungen und Neuheiten informieren können: "Am 26. Januar um 19 Uhr sollte von jedem Wagen und jeder Gruppe mindestens ein Vertreter ins Hotel "Zur Post" in Küdinghoven kommen", so Ulrike Schön. Dann werden die Zugnummern ausgehändigt. "Und wir müssen auch nachweisen, dass wir unserer Informationspflicht nachgekommen sind." Offenbar haben auch noch Jecken von anderen Vereinen von dem Abnahmetermin erfahren, denn kurz vor Schluss kommt noch ein weiterer Festwagen samt Zugmaschine die Holzgasse heraufgefahren.

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