Liküra-Karneval Präsident aus Leidenschaft

KÜDINGHOVEN · Ein Urgestein des LiKüRa-Karnevals zieht sich in die zweite Reihe zurück: Paul Klein gibt nach 21-jähriger Amtszeit den Vorsitz im Festausschuss LiKüRa-Karneval an seinen bisherigen Stellvertreter Ralf Schuh ab.

 Ein überzeugter LiKüRaner: Paul Klein.

Ein überzeugter LiKüRaner: Paul Klein.

Foto: Privat

Damit tritt der dienstälteste Festausschusspräsident im bönnschen Fastelovend von der Narrenbühne ab. 21 LiKüRa-Prinzessinnen hat Paul Klein als Präsident begleitet. Da er aber vorher schon Adjutant war, hatte er vor seiner Präsidentschaft bereits acht LiKüRa-Lieblichkeiten aus Küdinghoven zur Seite gestanden. Für Karnevalsneulinge zur Erklärung: Die Narrenrepublik LiKüRa setzt sich aus den drei Orten Limperich, Küdinghoven und Ramersdorf zusammen, die jährlich abwechselnd eine Prinzessin stellen.

Die Amtsübergabe im Festausschuss war lange vorbereitet: Bereits bei der letzten Wahl vor drei Jahren hatte Klein angekündigt, 2012 nicht mehr zu kandidieren. Somit konnte sich Ralf Schuh, der sechs Jahre Kleins Vize war, auf die Amtsübernahme gut vorbereiten.

Seit 1964 ist Paul Klein ununterbrochen im Karneval aktiv. Damals trat er in die Große Küdinghovener Karnevalsgesellschaft ein. 1968 wurde Tochter Angelika an Karnevalssonntag während des LiKüRa-Zugs geboren. "Ich glaube, dass war der einzige Umzug, an dem ich nicht teilgenommen habe", sagte Klein. 1969 gründete er mit anderen Karnevalisten die "Pänz von Külekovve". Ehefrau Christel ist in dieser Narren-Clique auch aktiv.

Gefragt nach der größten Veränderung im LiKüRa-Festausschuss unter seiner Ägide, antwortete Paul Klein: "Im Jahr 2000 haben wir einen Sponsorenkreis gegründet, um die Arbeit des Festausschusses auf finanziell kräftigere Beine zu stellen. Mittlerweile gehören 22 Ratsfrauen und -männer dazu."

Was macht den LiKüRa-Karneval eigentlich aus? Diese Frage beantwortet Klein gerne: "Unser Fastelovend ist bodenständig, dem Brauchtum verbunden und auf die drei Dörfer fixiert."

So schön die Präsidentenzeit auch war: An sein erstes Amtsjahr erinnert sich Paul Klein ungerne zurück. 1991 fiel der LiKüRa-Zug wegen des Golfkriegs aus. "Das war für uns alle eine Herausforderung. Damals konnten wir nicht anders entscheiden, weil das Thema von der Spitze des deutschen Karnevals in die kleinen Dorfvereine hineingetragen wurde. Aus heutiger Sicht würde ich nicht mehr so entscheiden, weil dann nämlich jedes Jahr der Karneval wegen trauriger Ereignisse auf der ganzen Welt ausfallen müsste", sagte der 66-Jährige.

Auf die neue Session und die designierte LiKüRa-Prinzessin Kerstin Söndgen freut sich Klein. Er will die Narretei in aller Ruhe aus der zweiten Reihe verfolgen. Seine Arbeit als Funktionär wird Paul Klein auf einer anderen Karnevalsbühne fortsetzen: Neuerdings ist er Bezirksvertreter im Regionalverband Rhein-Sieg-Eifel im Bund Deutscher Karneval.

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