Behindertengerechtes Auto Hannah gelangt nun bequem von A nach B

KÜDINGHOVEN · Dass es sich lohnt, sich mit einem Anliegen an die Öffentlichkeit zu trauen, das zeigt die Geschichte von Hannah Hardt. Vor einem Jahr hatten sich die Eltern der Siebenjährigen unter anderem an den General-Anzeiger gewendet, da sie ein behindertengerechtes Auto brauchten.

 Eine Spende, die alle glücklich macht: (v.l.) Monika Lütz-Blömers, Jürgen Pütz, Hannah, Jörg und Ivonne Hardt.

Eine Spende, die alle glücklich macht: (v.l.) Monika Lütz-Blömers, Jürgen Pütz, Hannah, Jörg und Ivonne Hardt.

Foto: Max Malsch

Das sympathische Mädchen aus Küdinghoven ist an Muskelschwund erkrankt und sitzt im Rollstuhl. Am Mittwochnachmittag nun führte Hannah mit ihren Eltern Jörg und Ivonne Hardt das neue Auto vor: einen silbernen VW-Bus. "Wir möchten uns bei allen bedanken, die das möglich gemacht haben", sagte Mutter Ivonne.

Der Minibus ist nämlich sozusagen ein Gemeinschaftswerk. Geholfen haben der neue Solidaritätsfonds der Volksbank Bonn Rhein-Sieg mit 10.000 Euro genauso wie das Hennefer Autohaus Schorn, die Deutsche Muskelstiftung, die Bürger vom Sonnenhang, die Ennertschüler mit 2000 Euro und die GA-Leser. Nicht zu vergessen der Landesverband Rheinland, der den Umbau samt Rampe finanziert hat.

Die Rampe kann Hannah übrigens auch selbst bedienen, wie sie eindrucksvoll unter Beweis stellte. Ob ihr denn der neue Wagen gefalle? "Ja", sagt die Schülerin der Gottfried-Kinkel-Schule in Oberkassel strahlend. Bei Hannah wurde im November 2007 Spinale Muskelatrophie (SNA) diagnostiziert. Das nimmt der Siebenjährigen die Chance, je frei zu laufen.

"Ich muss sie jetzt nicht mehr ins Auto heben und jedes Mal den ganzen Rolli auseinanderbauen", bringt Mutter Ivonne die Vorteile auf den Punkt. Mit ihrem zwölf Jahre alten VW Passat war der Alltag zunehmend schwerer zu meistern gewesen. Denn der beinhaltet nachmittags viele Therapiefahrten. "Wir haben lange gesucht und dann das passende Auto für Hannah gefunden", sagte Monika Lütz-Blömers, Geschäftsführerin des Autohauses Schorn.

Die Volksbank hatte die Firma angesprochen, da Lütz-Blömers auch mit im Aufsichtsrat der Bank sitzt. "Wenn unsere Mitglieder auf einen kleinen Teil ihrer Dividende verzichten, um einen Hilfsfonds zu finanzieren, dann tun sie genau das, was Genossenschaft ausmacht", sagte Volksbank-Vorstandssprecher Jürgen Pütz.

Familie Hardt jedenfalls ist sehr froh über den Siebensitzer. Nicht nur wegen Hannah. In der Zwischenzeit gibt es nämlich neben Bruder Lars (9) und den Eltern zwei weitere potenzielle Mitfahrer: die vier Monate alten Zwillinge Marc und Jan.

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